Steel
Pulse
"African Holocaust"
(Nocturne/Rough Trade - 2004)
"Handsworth
Revolution" dürfte als Album wohl bei jedem Rootsreggaefan
im Schrank stehen. Das Album auf Island Records ist legendär, aber
auch schon lange her. Steel Pulse steuern auf ihr 30. Jubiläum
zu. Eine beachtlich lange Zeit. Mit ihrem neuen Album "African
Holocaust" melden sie sich erfolgreich auf der Bildfläche
zurück und präsentieren, wie erwartet werden konnte, ein solides
Rootsset! Sdteel Pulse hatten immer schon was zu sagen und politische
Themen wurde zum festen Bestandteil ihres Repertoires. So auch auf dem
neuen Werk, auf dem sie bei Titeln wie "Global Warning", "African
Holocaust" (erfreulicherweise mit Tiken Jah Fakoly als Gast) und
"No More Weapons" bein Blatt vor den Mund nehmen und direkt
anklagen. Auf "Blazing Fire" gibt es dann sogar einen überzeugenden
Deejaypart von Capleton, dem Mann der es wohl seit langem mit Themen
rund um das Feuer hat. Zudem lässt Damian "Jr Gong" Marley
seine Stimme bei "No More Weapons" erschallen. Ansonsten tritt
die britische Band rund um David Hinds geschlossen als Einheit in Erscheinung.
Das macht auch ihre Stärke aus im Gegensatz zu den vielen anderen
zusammengecasteten Bands im Business. Auch wenn es in der Mitte ein
paar Titel gibt, die nicht ganz überzeugen können - "Door
Of No Return" und "Born Fe Rebel" kommen z.B. eher mittelmäßig
daher - ist "African Holocaust" das beste Steel Pulse-Album
seit langer Zeit und ein solider Beweis dafür, dass Rootsreggae
immer noch lebendig ist und intelligente, systemkritische Texte weiterhin
Bestand haben und leider notwendig sind. Die Texte gibt es in einem
hübsch aufgemachten Booklet dazu!
Karsten Frehe
www.steelpulse.com