Various
"Studio One Funk"

(Soul Jazz/NTT/Indigo - 2004)


Groovy! Nachdem Trojan und Blood & Fire mit "Funky Kingston", "Work Your Soul" sowie "Darker Than Blue" schon funky und soulful Reggae Compilations veröffentlicht haben, zieht nun Soul Jazz nach. Wie bei ihren anderen Studio One Samplern stimmt auch hier die Mischung und die Musik: Feinster Funk, Reggae, Rocksteady sowie ein Ska Track vom legendären Produzenten Coxsone Dodd. Zwar führt der Name der Scheibe leicht in die Irre, denn jamaikanische Rhythmen überwiegen. Doch über ihnen schwebt der Geist von James Brown, Booker T and the MGs und Isaac Hayes. (Dessen "Shaft" eröffnet das Album in einer bisher unveröffentlichten Cover-Version von Cedric Brooks.) Und vielleicht zieht auch noch ein Hauch des Geistes von Coxsone Dodd mit der Musik vorüber. Angeblich war "Studio One Funk" das letzte Album, an dem Dodd konzeptionell beteiligt war. Im Frühjahr verstarb die Reggae-Legende. Ein Kaufgrund mehr? Den hat die exzellente Musik aber gar nicht nötig.

Jürgen Schickinger

Studio One Soul war ja vor einigen Jahren einer der Auslöser für meine Rückbesinnung zu Soul und Reggae. Jetzt schließt sich der Kreis mit diesem Wahnsinnsteil, das mit 60 Minuten ein ganz breites Grinsen auf das Gesicht zaubert. Der Art und Weise wie die durchweg im Jazz geschulten Musiker die US-amerikanischen R&B-/Soul- und Funkeinflüße in die ureigene Offbeat-Mangel nehmen, erliege ich schon nach nur wenigen Sekunden.
Den Groove legen hier die Hausbands des Studio One, allen voran Sound Dimension, The Soul Defenders und Brentford Road All Stars. Bei vielen (vorwiegend Instrumental-) Cuts treten deren Mitglieder in den Vordergrund (Leroy Sibbles, Vin Gordon, Cedric Brooks etc.), bei anderen sind sie wie gewohnt als Band für Delroy Wilson, Alton Ellis oder Devon Russell tätig.
Dazu hören wir Jackie Mittoo (ein zuvor unveröffentlichtes "Hang Em High"); Lee Arab (James Brown-style), die seltsam betitelten Underground Vegetables (mit einem weiteren Booker T. Cover), Stevie Wonder in der Version von Alton Ellis, eine DJ Cut von Prince Moonie, mehr JB-style Phonk von Larry Williams, eine unveröffentlichte "Shaft"-Version von Credric Im Brooks, Drum Machine Dub-Funk von The Sharks und mit "007" sogar einen Cut aus der Ska-Phase. 19 himmlische Tracks mit bezaubernstem Groove. Es müsste jetzt eigentlich wieder Sommer werden! Fans wissen was zu tun ist.

Reinhard Holstein

www.souljazzrecords.co.uk

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