The Porters
"Back In Black"

(Mad Butcher Records - 2000)

Gretchenfrage: Becks oder Astra? Monarchie oder Anarchie? Ska oder lieber Modern Soul? Eindeutige Antworten sind zu erwarten, mit ein bisschen Menschenkenntnis erübrigt sich die Frage meist schon im Voraus, zumal wenn sich die Befragten entweder über gut bestückte Roller oder brillant gepflegte Glatzen definieren.
Wenig vereinbar waren die Parteien (Rude Boys vs. Mods) seit jeher, und so wird es auch dank The Porters bleiben: Erst weltoffene Ska - Fans mit dicken, großartig aggressiven Bläsersections anlocken, nur um dann so richtig den White Soul Schmalz auspacken, nee. Diese Band will verehrt werden, so wie jede andere - aber bitte von Kennern! Attitüdenfreie Musikliebhaber ausgenommen - die werden mit den Porters aus Detroit sicher ganz unkompliziert ihren Spass haben.
Hervorgegangen aus den Resten der Parka Kings (machten laut Mad Butcher - Info in den frühen 90´ den mittleren Westen der USA unsicher) legt die Band um Sänger Brett Warren mit "Back In Black" ein fettes Debüt hin, das klar macht, wo die Band ihre Wurzeln hat: Motown /Stax Feel Good Soul. Auch britische Punk - Kompromisslosigkeit und Rock´n Roll Energie steht auf der Liste. Die trockene Produktion hat Garagen - Charme, diese Band ist definitiv weiß und versucht gar nicht erst, schwarz und funky zu klingen, sehr sympathisch. Herr Warren ist nicht Stevie Wonder und landet tonal gern mal im Abseits. Das kann nerven, wenn es soft und schnulzig wird, stört bei schnelleren Songs aber keinesfalls. Lieber noch ein Bier, ein Becks!
Leider ist das Album punkmässig kurz, und gerade ein Debüt sollte doch alles geben, oder? Bitte schnell mehr!

David Nesselhauf

Tracklisting:
1.Power You're Alright 2.Gotta Get Loose3.Hangin' On 4.Freezing 5.In the Cards 6.Beautiful Thing 7.She Don't Dance 8.Hold of Me 9.Work It Out 10.Don't Lean on Me 11.Just Can't Get Ahead 12.Anyhow



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