The Solution
"Lovely Life"
(The Solution - 2004)Die neunköpfige deutsch-holländische Band hat mit "Lovely Life" gerade ihren zweiten Longplayer am Start. Roots, Rock, Reggae ist angesagt. Solide, sauber und gut! Dabei knüpfen sie an Produktionen an, die wie die von Bob Marley an den westlichen Ländern orientierten Island-Veröffentlichungen klingen. Das wird viele sehr erfreuen. Denn gerade diese Tradition hält sich hierzulande seit eben diesen Tagen auf den Bühnen des Landes. Die Band definiert sich selbst als "Grenzgänger". Dabei meinen sie nicht nur das Pendeln zwischen Deutschland und Holland, sondern auch die Musik. Auffällig ist durchweg, dass gerne auch mal aktiver zur E-Gitarre gegriffen wird und der eine oder andere Rockriff und immer wieder auch gerne Soli in die Musik mit eingebaut werden. Das gibt es zwar auf Jamaika auch, doch kommt es in dieser Häufung seltener vor. Nett ist auch die Kombination von Didgeridoo & Perkussion am Ende des Albums bei "Dutty Rock". Zwischendrin überzeugen vor allem die Titel "No Political Solution", der Titeltrack "Lovely Life", "Beware" und "Babylon". Die Themen sind bei den Namen schon klar. Es werden alle gängigen Themen des Rootsreggae aufgearbeitet, ohne dabei in Richtung Kitsch abzudriften. Ein paar wenige Schwächen gibt es auch. So ist zum Beispiel "Hot Fire" nicht ganz so gut, da hier der Gastgesang nicht so ganz überzeugen kann. Dennoch bleiben die Schwächen deutlich in der Minderheit.
Die Produktion wurde in Eigenregie durchgeführt und ist vom Sound her satt. Instrumentiert ist in der vollen Band-breite inklusive echten Bläsern! Sehr nett ist auch der Backgroundgesang von Nanny von de Laar und Marije Mutter. Zu loben ist auch das Artwork (sowohl des Albums als auch von der Homepage). Leider fällt einem bei dem derzeitigen Dancehallboom oft nicht genug auf, dass es feiste Rootsreggaebands im Land gibt und so müssen Bands wie The Solution oder die Urgesteine Umoya und Jamaica Papa Curvin ihre Platten fast ausnahmslos in Eigenregie unter die Leute bringen. Eigentlich sehr sehr schade!Karsten Frehe
