Dactah Chando “Ansestral” (Achinech Productions)

Dactah Chando
“Ansestral”
(Achinech Productions – 2016)

Dactah Chando ist zurück. Der surfende Sänger aus Teneriffa legt mit “Ansestral” (Ahnen) sein viertes Studioalbum vor. Wie zu erwarten war, präsentiert er darauf geerdete und zugleich sonnendurchflutete Rootsreggae-Tunes. Gelegentlich angereichert mit Einflüssen anderer musikalischer Genres und vielen dezenten Dubeffekten (wie z.B. bei “Alto Grado”).

Als Produzent zeichnet der umtriebige Umberto Echo aus München verantwortlich. Das erklärt den mehr als satten Sound des Albums. Gerade hier liegt eine der großen Stärken von “Ansestral”: die Qualität der Riddims ist eine wahre Freude, denn hier wurde nicht “von der Stange” produziert, sondern ausgeklügelt musiziert. Ein Blick auf die Liste der beteiligten Musiker erklärt viel, denn hier ist eine feine Crew versammelt (u.a. Josie “BigFingah” Coppola am Schlagzeug und Sara Lugo als Backgroundsängerin). Beim genauen Hinhören fällt zudem auf, dass Umberto Echo immer wieder mit Sounds experimentiert, ja gespielt hat – so z.B. gut hörbar bei “Vive”. Hier geht unglaublich viel im Hintergrund ab.

Dactah Chando nutzt die Gunst der Stunde und legt mit seinen insgesamt sanften Gesang ein lyrisch gutes Album vor. Mir persönlich fehlen allerdings Kombinationen mit anderen Artists zur Abwechslung, da Dactah Chando durchweg eine Stimmlage präsentiert und in Sachen Style ein etwas begrenztes Spektrum vorzuweisen hat. Hier täten ein paar Ecken und Kanten auf jeden Fall gut.

Karsten Frehe