Brain Damage “Talk The Talk” (Jarring Effects)

Brain Damage
“Talk The Talk”
(Jarring Effects – 2016)

Mit “Walk The Walk” hat Brain Danage im vergangenen Jahr ein Highlight auf den Markt gebracht. Aufgenommen im legendären Harry J Studio auf Jamaika und mit illustren Gästen wie Horace Andy, Willi Williams und Kiddus I wurde es zu einem seiner bislang besten Alben überhaupt. Musikalisch scheint sich Brain Damage zur Zeit in etwas ruhigere Gegenden des Reggae zurückzuziehen. War er früher gerne experimentell und etwas düster unterwegs, so durchziehen die neueren Produktionen deutlich mehr Licht.

“Talk The Talk” liefert nun auf Albumlänge die Dubversionen zu “Walk The Walk” nach. Father Wee Pow, der Gründer von Stone Love, hat dabei die Ehre, jeden der Tracks mit Shout Outs willkommen zu heißen. Danach geht es in die Schatzkammern des Dubs. Fein gesetzte Effekte garnieren die reduziert gemixten Beats der Originale. Mit den Stimmen geht Brain Damage sparsam um, was den Dubs viel Raum gibt. Allerdings ergänzt er am jeweiligen Ende der Tunes kleinere Ausschnitte aus Interviews mit den beteiligten Artists – eine interessante Idee, wobei dadurch die Eingängigkeit etwas leidet.

“Talk The Talk” ist ein Album zum Zuhören, denn die Feinheiten erschließen sich nicht vordergründig. Soundwise blickt Brain Damage zu den Anfangstagen des Dubs zurück, bleibt aber zugleich im Heute verwurzelt. Die Dubmixe sind allesamt gelungen und zeugen davon, dass Brain Damage über die Jahre immer tiefer in die Welt der Hallschleifen und Echoes eingetaucht ist.

Karsten Frehe

www.jarringeffects.net