Chainska Brassika “Harry J Business” (Chainska Brassika)

Chainska Brassika
“Harry J Business”
(Chainska Brassika – 2017)

Beim Ostroda Reggae Festival 2015 in Polen wurde Chainska Brassika beim World Reggae Contest in Kooperation mit Reggaeville von der Jury zum Gewinner gekürt. Die quirlige und noch recht junge Ska-Kapelle hat nicht nur die Juroren sondern auch das Publikum mit viel Spielfreude und ihrem sympathischen Auftreten überzeugt. Der Gewinn: Aufnahmen im legendären Harry J Studio auf Jamaika. Wahnsinns Ding für die Band! Jetzt liegt das Resultat in Form des Albums “Harry J Business” vor und fängt sowohl die Energie der Band als auch die enorme Qualität des Studios ein.

Mit insgesamt 16 Tunes empfiehlt sich die Band aus dem Vereinigten Königreich als frische Truppe in Sachen Ska und gelegentlichem Reggae. Dabei haben sie den unüberhörbaren UK-Touch nach Jamaika mitgenommen und vor Ort mit viel Sonne und jahrzehntelanger, jamaikanischer Erfahrung angereichert. Herausgekommen ist ein spritziges Album mit viel Pop-Appeal. Dominieren tut auf jeden Fall Ska, doch zwischendurch kommt die Tiefe des Rootsreggaes als Einfluss hinzu – so z.B. bei “Trainline” oder “Don’t You Dub”.

Schön sind dabei auch die zwischendurch eingefügten O-Töne von vor Ort. Dadurch bekommt das Album sowohl eine Erdung als auch einen Bezug zum Umfeld der Aufnahmen. Als Gast ist auf “Don’t You Try” Toots Hibbert zu hören. Das passt gut zusammen und stellt ein Highlight des Albums dar. Schön ist vor allem, dass sich die Band bei den Aufnahmen gut hörbar aus der eigenen “Comfort Zone” heraus bewegt und neue Einflüsse zugelassen hat. Vor allem das Einbeziehen von erstaunlich viel Dub kommt gut – man höre da z.B. den Tune “It’s Not Dub”. Fazit: ein schönes Album ist entstanden, das unterstreicht, wie wichtig manchmal Orts- und Perspektivwechsel sein können.

Karsten Frehe

www.chainskabrassika.com