Jah Schulz “A Railroad Session” (Railroad Records)

 

Jah Schulz
“A Railroad Session”
(Railroad Records – 2017)

Mit diversen Liveauftritten hat sich Jah Schulz, den man u.a. von seiner Mitarbeit bei Tokyo Tower her kennen könnte, seit 2016 in die Herzen der Dubgemeinde gespielt. Unterstützt wurde das erfolgreiche, vergangene Jahr 2017 aber vor allem durch die beiden 7 Inches “Rise Up” (zusammen mit Tribuman) und “Live > Silver & Gold” (mit Ras TimBo & Tribuman). Kompromissloser, sehr reduzierter Dub ist darauf zu hören – ein Markenzeichen von Jah Schulz, der gerne auch mal den Offbeat weg lässt, was seine Musik näher an andere elektronische Genres heranrücken lässt. Nachzuhören z.B. bei dem Track “Dubrise” der es neben der Single auch auf den “King Size Dub – Reggae Germany Downtown Chapter 3”-Sampler bei Echo Beach geschafft hat und auch sonst (u.a. bei Jah Shaka) mächtig Wellen schlug.

Jetzt steht mit “A Railroad Session” ein neuer Longplayer mit insgesamt acht Tunes in den Regalen. Schon gleich der Opener “Dub Sensor” gibt mit ultratiefen Bässen und einer reduzieren, mystischen Komposition die Richtung vor. “Mentally Tougher By Using Dub Part 1 & 2” atmen eine Grundstimmung, die man so auch bei Alpha & Omega oder bei deren Sprößling Ben Alpha wiederfindet. Dabei gefällt mir persönlich der erste Teil mit den umfangreichen Saxophon-Parts von Carsten Netz deutlich besser. Mit “Go See The Dub” endet die erste Seite sehr entspannt. Der Tune ist zusammen mit System D in Leipzig entstanden.

Die B-Seite wird mit einem “Rise Up” Remix von T-Jah aus Chemnitz eröffnet. Er steuert dem Tune ganz neue Facetten bei und macht die neue Version dadurch nicht minder interessant als das Original. “Dub To The Fjord” kommt wie schon “Mentally Tougher By Using Dub” in zwei Versionen daher. Beide sind sehr zurückhaltend, meditativ gehalten und passen gut in die Chill Out-Ecke nach oder während dem Dance. Beendet wird das Album mit dem ebenfalls sehr entspannt angelegten Tune “African Powa”, der mit gelegentlichen Vocalparts von Sirius Soulboy garniert wurde. Insgesamt gefällt mir persönlich die A-Seite etwas besser, da die Tunes in der Summe mehr zum Tanzen einladen. Grundsätzlich dürften Freunde des reduzierten Dubs mit “A Railroad Session” mächtig happy sein.

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.