Susan Cadogan & The Debonaires – Tourdaten! UPDATED!

Susannes heiraten statistisch gesehen am häufigsten Andreasse. Allerdings ist sie keine echte “Susan”, sondern das ist ihr Artist Name. Mit wem Allison Anne, wie sie heißt, zusammen war, spielte für ihre lückenhafte Karriere keine Rolle. Dafür war es der Typ, mit dem eine Schulfreundin von ihr liiert war – der spielte eine Rolle, weil er beim Radio auflegte. Er nahm die damals 23-Jährige mit ins Studio, und sie nahm einen von jenem Rundfunk-DJ verfassten Song auf.

Dort soll sie einem gewissen Lee Perry über den Weg gelaufen sein. Der hatte keine große Auswahl an weiblichen Stimmen für seine Produktionen und probierte es mit ihr. Das klappte. Dennoch, sie blieb ein “Two Hit Wonder” – “Nice And Easy” und dieser hier:

Im April spielt sie wie folgt:

Susan Cadogan

19.04.2018 (Do.) Regensburg, Tiki Beat Bar & Club – Konzertbericht
20.04.2018 (Fr.) Köln, Freedom Sounds Festival
26.04.2018 (Do.) Berlin, Quasimodo
29.04.2018 (So.) Hannover, Lux

22./23.06.2018 – Details “to be announced”

03.08.2018 – Reggae Jam Festival? – t. b. c.

Dezember – einzelner Termin, t. b. a.

Hier mal was für die Dub-Freundinnen und Freunde:

Sie startete als Cover-Sängerin. Liebessongs blieben ihr Hauptthema. Obwohl nebenbei hineingerutscht, war sie im Grunde Teil von etwas Großem. In den Jahren 1975/76, als da so einige Platten entstanden, begann Lovers’ Rock ein Thema zu werden.

Lovers’ Rock & Rocksteady-Soul

In diesem Kontext waren Frauen auf einmal auch am Mikrofon gefragt – vor allem in London, wo diese Szene breiteren Raum einnahm und viele Sängerinnen mit karibischem Eltern-Background rekrutiert wurden.

Quelle: susancadogan.com

Sicher, es hatte bereits zuvor Lorna Bennett, die Gaylettes (oft Gaylads geschrieben), Nora Dean und Phyllis Dillon gegeben. Und Ken Boothe hatte ebenfalls bereits aus Soul-Titeln seine Adaptionen im Reggae-Rhythmus gemacht, eine wichtige Grundlage für den Lovers’ Rock. Auch die frühen Wailers, die Pioneers, die Clarendonians etc. hatten damals amerikanisches Songwriter-Material von Temptations bis Curtis Mayfield importiert. Die Amerikanisierung des Reggae begann von seiner Geburtsstunde an, genauer gesagt: bereits zuvor. Noch genauer gesagt, wurde eine Zeitlang in den 2000er Jahren gerne vergessen, dass Motown- und Chicago-Soul verwandtschaftlich gesehen so etwas wie Neffen waren, während ihre jeweiligen Eltern Bebop und Mento hießen – und auf der anderen Seite R&B und Doowop. R&B wie auch Bebop waren wiederum Geschwister, in den US-Städten groß gewordene Enkel des Blues, und der wiederum eine männlich gesungene Musik.

Zum Beispiel mit Big Mama Thornton in den späten ’40er, frühen 1950er Jahren änderte sich gendermäßig etwas im Blues. Im Reggae war diese Phase der mittleren 1970er für lange Zeit ein herausragender Moment für Frauen, wenn man spätere Entwicklungen vergleicht.

Diskographie

Susan Cadogan wandte sich zeitweise vom Musikgeschäft ab und kehrte in ihre Arbeit als Bibliothekarsassistentin zurück. Immer mal wieder erschien dann was. Mal 1982, dann 1992 oder auch 2004.

Inzwischen im Rentenalter angekommen, hat sie in den letzten zwei Jahren hier und da Neues veröffentlicht. Teilweise wurde altes Material wieder aufgenommen. Auch eine EP mit frischen Songs entstand und diese Single:

https://susancadogan.bandcamp.com/album/the-girl-who-cried-over-you

Die EP von 2016 kann man übrigens außer als MP3+CD oder LP+WAV etc. auch als Cassette bestellen.

https://susancadogan.bandcamp.com/album/take-me-back

Auch sehr zu empfehlen auf dem Freedom Sounds Festival sind die britischen Eleganz-Ska-Rocker Heavyball und das hochklassige North East Ska Jazz Orchestra.

Text: Philipp Kause

Link: http://www.freedomsoundsfestival.de/#

About Philipp Kause

Philipp hat Musikethnologie studiert und verschiedenste Berufe in Journalismus, Marketing, Asylsozialberatung und als kaufmännischer Sachbearbeiter ausgeübt – immer jedenfalls stellt er Menschen Fragen. Er lebt zurzeit in Nürnberg, wo er die Sendung „Rastashock“ präsentiert, die seit 1988 auf Radio Z läuft.