Luke Nuk’em
“Newclear”
(Loyal Records – 2018)
Wer sein Ohr an der deutschen Reggae- und Dancehall-Szene hat, wird den Namen Luke Nuk’em schon mal gelesen oder ihn sogar schon mal live erlebt haben. Lukas Arslan heißt der Artist mit bürgerlichem Namen und ist schon seit mehr als 10 Jahren in der Szene unterwegs. Mit einer sehr soliden Fanbasis in Nordrhein-Westfalen (konkreter: in Detmold) hat er nach und nach den Kreis seines Wirkens erweitert und auch außerhalb der Comfort Zone für Aufhorchen gesorgt.
Mit “Newclear” legt er sein Debütalbum vor. Als Produzent zeichnet Loy verantwortlich. Der Labelboss von Loyal Records, der schon erfolgreich mit Stonebwoy und Voicemail zusammen gearbeitet hat, hatte die Regie über das gesamte Album. So entstanden u.a. auch alle Instrumentals in seinem Studio in Köln. Die beiden Reggae- und vor allem Dancehall-Liebhaber kennen sich gemäß Info schon sehr sehr lange. Das erklärt auch den stimmigen und entspannten Flow des gesamten Albums. Kann mir gut vorstellen, wie lange und sorgsam sie sowohl an den Beats, den Lyrics und überhaupt den Aufnahmen geschraubt haben. Der Input hat sich auf jeden Fall gelohnt.
“Newclear” präsentiert Luke Nuk’em als äußerst frischen, deutschen Dancehall-Artist, der seine Skills über lange Jahre reifen ließ und jetzt mit einem klaren und gut gemachten, ersten großen Wurf antritt, die Szene aufzurütteln. Thematisch bietet er einen Gemischtwarenladen. Von Party-Tunes bis hin zu ernsteren Tönen ist alles vertreten. “Das Album will durch seine thematische Flexibilitat sowie in der Vielfalt der Flows, Melodien und Grooves Überzeugen”, sagt die Info zu “Newclear”. Und genau das trifft den Kern des Ganzen bzw. den Nagel auf den Kopf. Meine persönlichen Highlights sind die Tunes “Deh Pon It”, “Blaze Nonstop” und “None A Dem”. Das ist eine subjektive Auswahl. Fans von Dancehall werden möglicherweise für sich andere Schwerpunkte setzen. Und genau das spricht für das Album: es bietet eine große Vielfalt für viele Geschmäcker, ohne dadurch beliebig zu werden.
Karsten Frehe
Also, wenn ich ganz, ganz ehrlich darf, stört mich an den beiden Beispielsongs bei beiden das Gleiche: a) höre ich wahnsinnig heraus, dass da jemand über die englische Sprache stolpert und versucht auf Patois zu “machen” ohne es von der Aussprache so hinzubekommen … klingt einfach hart und patzig, b) sind Stimme und Beat in der Abmischung nicht zueinander ins richtige Verhältnis gebaut. Klingt wie zwei Spuren nebeneinander. Bin da zwar Laie, aber mir gefällt es einfach nicht, auch wenn erkennbar sehr viel Potential da wäre. Tschuldigung für die direkte Wortwahl… Es nutzt den Artists ja nix, sie in Watte zu packen.
Danke für dein Feedback Herr Kause!
Ich bin immer offen für Kritik! Ich weiss, ich bin nicht perfekt (wäre ja auch langweilig) und gewiss noch weit entfernt mein volles Potenzial auszuschöpfen. Um auf deine Kritik einzugehen: a) Deutsch gefällt mir leider überhaupt nicht vom Sound und der Rhythmik. Patois ist nicht meine Muttersprache aber hat für mich einen einzigartigen Flow und Klang und daher meine Wahl meine Persöhnlichkeit auszuleben und mich musikalisch auszudrücken. Einige Jamaikaner sagten mir mein Patois wäre gut und verständlich. b) Alle Abmischungsverhältnisse sind von mir und meinem Produzenten Loy sorgfältig bedachte Entscheidungen und genauso gewollt. Schade das unser Style nicht deinen Geschmack getroffen hat aber vielleicht gefallen dir andere Tunes vom Album besser: https://soundcloud.com/luke-nuk-em/sets/newclear-prod-by-loyal-records
Danke für deine ehrliche Meinung!
Mfg,
Luke