Oneness Remixed (Oneness Records)

Oneness Remixed
(Oneness Records – 2018)

Der unglaublich sonnige Sommer hat sich verabschiedet und der Herbst bestimmt Wetter und Gefühl. Genau in diese Zeit des Übergangs veröffentlicht die Crew von Oneness Records aus München die Compilation “Oneness Remixed”. Ein bunter Reigen von Remixen und Reworks mit ganz unterschiedlichen musikalischen Einfärbungen wird darauf geboten.

“The project is a compilation of remixes by DJs who have mastered the science of dub, and the art of making you move”, heißt es selbstbewusst im Infotext. Stimmt! Die Vielfalt, die hier geboten wird, ist bemerkenswert. Das gilt vor allem für die versammelten Künstler, die sich Tunes aus dem Backkatalog von Oneness Records angenommen haben. Entsprechend ihren eigenen klanglichen Vorlieben sind sie an die Arbeit gegangen und haben mitunter gezaubert.

Den Beginn macht Dubmatix aus Toronto. Sein Remix von J Boogs “Live Up” fügt dem Original eine Prise Energie hinzu. Der Remix geht gut ins Ohr und ist sogar noch tanzbarer als die Vorlage. The Hempolics sind ebenfalls mit an Bord. “One Time” von Dre Island wird durch Grippa Laybourne, dem Kopf der britischen Band, mit den typischen Zutaten versehen, die man von den Hempolics kennt: Vintage-Sound, Dub, psychedelische Tiefe und Experimentierfreudigkeit –  um nur ein paar Eckpfeiler zu benennen. Das Resultat gehört für mich persönlich zu den besten Tunes des Albums.

Überrascht hat mich der Dunkelbunt-Remix von Sara Lugo & Protojes “Really Like You”. Mein erster Blick auf das Tracklisting blieb genau an diesem Song hängen. Will ich mir diesen schönen aber überhörten Hit von 2014 nochmal zu Gemüte führen? Umso erstaunter war ich dann beim Hören. Der Remix geht ganz andere Wege: Ulf Lindemann aka Dunkelbunt präsentiert eine orientalisch einfärbte Version des Hits, die sehr gut funktioniert und in Sachen Komposition überzeugt.

Interessant geht zudem Philipp Greter, den man von Dub Spencer & Trance Hill her kennt, an den Remix von Alborosies “Right Or Wrong” heran. Treibend, reduziert und sehr direkt gedubbt eröffnet der Remix Räume, die das Original so nicht präsentiert hat.

Die Remixe von Razoof, Jan Faati, Mix Jagger, AnalogBassCamp, El Wharton, Umberto Echo und DJ Densen ergänzen mit ihren Versionen die Klangvielfalt. Mal näher am Original, dann wieder etwas weiter entfernt und gewagter, wie z.B. der AnalogBassCamp-Drum & Bass-Mix von “Modern Man” (Morgan Heritage). “Oneness Remixed” bietet insgesamt 13 Remixe sowie 7 Instrumental- und Dubversionen (als Bonus). Da wird für viele Geschmäcker etwas dabei sein!

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.