I Octane “Crying To The Nation” (VP Records)

I Octane
“Crying To The Nation”
(VP Records – 2012)

Heiß ersehnt. Durch seine packenden Beiträge über Riddim-Selections hat sich I-Octane zum Hype empor gesungen, oder besser gejammert. „Crying To The Nation“ Sagt doch alles. Jedenfalls fieberte die wachsende Fangemeinde dem Erstling ihres Idols monatelang entgegen. Der Einstieg in das Werk flockt noch, bevor die Schwere übergreift. I-Octane klagt in etwa derselben Tonlage wie Mavado, klingt aber weicher und noch melodischer. Sein frischer Style verbrüdert sich problemlos mit Dancehall- und One-Drop-Rhythmen. Beide Sparten bedient Byiome Muir, so I-Octane bürgerlich, fast gleichermaßen. Balladen und Popsongs mogeln sich dazwischen. Neben Hits wie „Lose A Friend“ und „Puff It“ tischt I-Octane den Lauschern Neues auf, wobei sie oft freudig schmatzen. Nur zuweilen stoßen ungewürzte Computerprogrammings fade auf. Sonst runden drei Gastauftritte – von Agent Sasco alias Assassin, Tarrus Riley und Alborosie – das durchaus gelungene Debüt-Jammer-Album ab. Nahezu eine Punktladung auf der Erwartungszielscheibe.

Jürgen “Reggaedoctor” Schickinger