Mal Élevé “Non” – Wo bleibt die Revolution?
Mal Élevé von Irie Révoltés meldet sich mit dem Song „Non“ als Solokünstler zurück! Pünktlich zum „internationalen Kampftag“ erscheint heute, am 1. Mai, die Demonstrations-Hymne „Non“. Mal Élevé fackelt nicht lange, er geht gleich auf die Barrikaden. Er singt über die Missstände der Gesellschaft und zeigt in seinem Video zur Single wie weltweit Menschen auf die Straße gehen, um diese anzuprangern. Mit viel Kampfgeist und Entschlossenheit fragt er sich trotzdem: „Wo bleibt die Revolution?“
„Non” könnt ihr hier streamen und downloaden: https://MalEleve.lnk.to/Nonah
Der Tune gefällt mir richtig gut !
Aber eins sollten diese ganzen Reggaekünstler auch mal bedenken. Wo die Revolution bleibt fragen wir uns alle schon sehr sehr lange. Interressant wäre mal eine Anleitung zur Revolution. Also quasi, Schritt 1, Schritt 2 und so weiter….
Greetings
Eine Revolution muss vom Volk ausgehen, Künstler können lediglich in ihren Songs auf Missstände aufmerksam machen und möglicherweise dann den Wunsch des Volkes zur Revolution verstärken. Eine Voraussetzung ist auch die Unzufriedenheit eines großen Teils des Volkes. Davon ist aber der “Deutsche Michel” – er wird nicht von ungefähr mit Schlaf- bzw. Zipfelmütze gezeigt – meilenweit entfernt.
Meines Wissens gibt es keine Anleitung zur Revolte, so eine Grundstimmung muss im Volk wachsen und verselbständigt sich dann von selbst.
Was mich dabei persönlich besonders stört, ist der inflationäre Gebrauch von dem Terminus “Revolution” bei vielen (Reggae)Künstlern. Ich habe schon manche Sänger gesehen, die von derselben singen und dabei super-teuere Uhren am Handgelenk tragen. Aber Revolution, Che Guevara und so…
Es ist dieses Heuchlerische, dass die ganze Sache diskreditiert. Fakt ist, es geht vielen Menschen gut oder sie reden sich das zumindest ein, und viele haben etwas zu verlieren. Solange viele glauben, etwas verlieren zu haben, gibt es keine Revolution. Denn die Revolution kommt aus Not heraus und ist keine Partyveranstaltung. Die Wut ist dann die beste Anleitung.
Mir fällt dazu gerade ganz spontan der unglaublich gute Song von Gil Scott-Heron “The Revolution Will Not Be Televised” ein. Viele Worte, klar auf den Punk gebracht und wirklich bewegend.
https://www.youtube.com/watch?v=QnJFhuOWgXg
Greeting
ja, so sahen es bereits die alten Römer “panem et circenses (Brot und Spiele), man kämpft nicht gerne, wenn man satt ist.
So lange es den Menschen gut geht und die Mehrheit des Volkes keinen Mangel leidet, wird sich auch Niemand zu einer Revolution erheben. Mit den “Spielen” wurde versucht von wirtschaftlichen oder politischen Problemen abzulenken.
Dieses Prinzip funktioniert auch heute noch zu 100%.
Ich habe mir mal ein paar Zitate zu Revolution gesucht:
„Revolution ist nicht ein kurzer Akt, wo mal irgendwas geschieht und dann ist alles anders. Revolution ist ein langer komplizierter Prozess, wo der Mensch anders werden muss.“ ―Rudi Dutschke
Das Zitat finde ich doch sehr treffend und es passt wie die Faust aufs Auge zu uns Deutschen:
„In Deutschland kann es keine Revolution geben, weil man dazu den Rasen betreten müßte.“ ―Josef Stalin ;-)))
„Man trägt die Revolution nicht auf den Lippen um von ihr zu reden, sondern im Herzen um für sie zu sterben.“ ―Che Guevara
Groß davon reden ist eins, aber die großen Reden dann letztendlich in die Tat umzusetzen, sind doch zwei Paar Stiefel.
Vielleicht meinen die mit Schmuck oder fetter Uhr behangenen Künstler die geistige Revolution. “Die Botschaft vernehm ich wohl, allein mir fehlt der Glaube” (Faust).
@Lemmi
Mir ist eingefallen, dass die RAF solch eine Anleitung hatte. Die nannte sich “Das Konzept Stadtguerilla” und war füher meist als Raubdruck in alternativen Buchläden zu kaufen. Heute undenkbar
In meinem Beitrag weiter oben ist mir ein gravierender Fehler unterlaufen:
Im Gegensatz zur “Revolution” steht der Begriff “Revolte” meist für das Sich-Auflehnen einer kleineren Gruppe von Personen mit lokaler Begrenzung. Beispiele sind Gefangenen-, Sklaven-, Bauernrevolten
Sorry, mein Fehler!
Hey, hier is ja auch richtig was los !
Ja, ich wollte eigentlich auch nur rüberbringen, das ich auch gern vieles ( nicht alles ) anders, gerechter und besser haben möchte. Eigentlich gar nicht unbedingt für mich selbst, sondern noch mehr für die vielen Menschen auf der Welt, denen es noch nicht mal im Ansatz so gut geht wie mir bzw. uns hier. Mir fehlt da schlichtweg ein Plan für die gewaltfreie Durchsetzung. Che Guevara war aus meiner Sicht ein Scheiß-Böser-Revolutionär, der auch vor Folter nicht zurückgeschreckt hat und am Ende keinen Plan hatte, wie es nach der Revolution bzw. Revolte denn konkret weiter gehen soll.
Es kann natürlich auch sein, das er vom CIA einfach nur in ein schlechtes Licht gerückt wurde und all meine Infos über Che grober Unfug sind.
Fakt ist, ich persönlich habe keinen Plan für eine Revolte und schon gar nicht für eine Revolution. Ich bräuchte da einen “Führer” ….. obwohl nee, die Sache mit dem Führer war auch nix Gutes……
Die Missstände zu benennen oder zu besingen ist nicht so das Problem. Schwierig ist ein guter Plan für die Zukunft, den unsere Politiker auch nicht zu haben scheinen. Und dann wundern die sich, warum sich keiner mehr für sie interressiert.
Im Grunde wollte ich dem Artist auch nur Antworten und ihm klar machen, warum die Revolution nicht von mir ausgeht. Welche Gründe die anderen 7 Milliarden Menschen haben, immer noch alles zu schlucken, weiß ich nicht. Vielleicht lässt der tägliche Kampf ums nackte Überleben keine Zeit und keine Kraft für eine gekonnte Revolution übrig. Und uns geht es tatsächlich noch viel zu gut für eine Revolte, so daß wir nicht wie Che bereit sind, für die Revolution zu sterben.