Am 16.8.2019 gab es eine wunderbare Akustik-Session von Micah Shemaiah und seiner Band The Dreadites. Ort des Geschehens war der bei Reggaefans sehr beliebte Gudes-Kiosk oder wie man in Frankfurt sagt Wasserhäuschen. Beschallt und abgenommen wurde das ganze vom den Jungs vom Jahrad. Hier also unser Video von dem Konzert in voller Länge, das in Zusammenarbeit von Irieites und Jahrad entstanden ist.
httpv://www.youtube.com/watch?v=kAt_3-v–9I&feature=youtu.be
Also ich muss ehrlich sagen, sowas ist doch kein Argument für Reggae !!!
Laaaaaaannnngweilig bis zum geht nicht mehr. Reggae ohne Schlagzeug und Bass ist wie ne Schachtel Müsli mit Rosinen und Haferflocken.
Ich hab jedenfalls kein Bock auf sowas ………….. lemmi
Akustisch gehaltenen Reggae gab es doch schon immer. Etwas bei Nyabinghi-Sessions. Bestes Beispiel ist doch wohl der “Redemption Song” vom guten alten Bob!
Hehe, ja der Redemption Song. Is ja ganz nett aber wenn er nur solche
Akustikmucke gemacht hätte, wäre ich jedenfalls kein Reggaefan geworden.
Auf jeden Fall sage ich vielen Dank, das hier nicht nur weichgespülte “Goodvibes”-Kommentare zugelassen werden.
Und dann wollte ich noch fragen, welche Musik die Frau da eigentlich hört, zu der sie sich (völlig aus dem Takt) bewegt? Tut mir leid aber ich bin zu sehr Reggaefan als das ich solche Peinlichkeiten gut ertragen kann. Wie gesagt, das ist nicht unbedingt ein Argument, unsere Musik abzufeiern. Keine Magie und keine Power.
Is ja nicht böse gemeint, obwohl es so aufgefasst werden könnte aber glaubt mir ich bilde mir zumindest ein, “für” und nicht “gegen” Reggae zu “schreien”.
Eine Nyabinghi-Session hat dagegen so viel Power, das ich geneigt bin zu glauben, das eine solche Session die Frage beantwortet, was vor dem Urknall war.
Nyabinghi !!! ………. tot allen schwarzen und weißen Unterdrückern !!! …. lemmi
Ich finde die Zusammenkunft einfach Klasse. Ohne Schnick-Schnack an einem Kiosk. Echte Musik. Da kann ich dich nicht verstehen was man dagegen haben kann.
Ich mag es nicht, wenn man mich nicht versteht. Deshalb versuche ich es nochmal zu erklären. Ich bin Reggaefan geworden, weil mich die fetten Basslines, die Art des Drummings, die Vielfalt der Perkussions, die fetten Hornsectionen und nicht zuletzt der voluminöse Sound, den es in den 70ern und 80ern (eigentlich bis heute) in keiner anderen Musik gab, faszinieren. All das vermisse ich bei Akustik Musik, deshalb ist das für mich einfach zu lasch.
Aber, letztenendes doch kein Problem und ich kann dir sagen, Du bist nicht der einzige, der mich nicht versteht.
Und dann muss ich noch gestehen, dass ich auch bei Reggae auf das volle Programm mit allem Schnick Schnick und allem PiPaPo stehe. Minimalismus ist überhaupt nicht mein Ding. Ganz besonders auch im Dub kann es für mich fast kaum zu viele Effekte geben, die die Musik ins völlig Obskure und Exotische Verwandeln. Das ist jetzt natürlich kein Diktat für alle Reggaefans sondern der der Versuch, meinen Geschmack zu beschreiben. Aber richtig ist auch, “wer hat denn hier eigentlich nach meinem Geschmack gefragt?”
Greetings Ralf
“Ich finde die Zusammenkunft einfach Klasse. Ohne Schnick-Schnack an einem Kiosk.”
Bis dahin bin ich absolut bei dir.
“Echte Musik”, unter dem Aspekt authentisch, schon leider nicht mehr.
Ich bin immer für Sessions in kleiner Runde zu haben, aber dieser Auftritt ist schon sehr lasch. Hör dir mal Chinna’s Umsetzung von akustischem Reggae bei den “Inna de Yard Sessions” an, dann verstehst du möglicherweise was ich meine. Die geilen Perkussions wie Bass Drum (Thunder), Fundeh und Repeater (Akete) fehlen fast gänzlich, das sind Nyahbinghi Sessions.
Micah Shemaiah hätte einfach das Mike aus der Hand legen sollen, was technisch ohne Probs möglich gewesen wäre, sitzen bleiben und zusätzlich auch ein paar Percussions spielen müssen. Die Thunder ließe sich sogar mit dem Fuß spielen, ergo die Jungs hätten das auch ganz einfach umsetzen können. Auf jeden Fall hätte dann diese Session viel mehr Schmackes gehabt.
Der Pädagoge würde sagen, Micah Shemaiah hat sich Mühe gegeben, das Klassenziel aber leider nicht ganz erreicht.
Stay tuned…
Ja hallo allerseits und ganz speziell Ras Vorbei. Deine Worte gehen mir runter wie feinstes “Olio de Olivio”. So eine Nyahbinghi Session mit Bass Drum ( Thunder !!! das sagt schon fast alles !!! )und all den anderen Drums hätte ich ehrlich auch gern mal erlebt. Leider hätte ich sie wohl nicht überlebt, denn ich gehöre ja letztendlich auch zu den weißen Unterdrückern, gegen die sich diese Sessions richten. Aber allein die Vorstellung, man ist noch etwa drei Kilometer vom Nyahbinghi entfernt und die donnernden Drums im Heartbeat Takt lassen den Boden schon
beben, obwohl man noch ne ganze Strecke zu gehen hat. Nur der Gedanke erzeugt bei mir schon Gänsehaut. Wenn ich mir vorstelle, sowas hier – nicht inna di yard – sondern inna Fußgängerzone oder eben vorm Kiosk, dann würde mir auch das Herz aufgehen. Ich glaube nur, das das unser Straßenbelag nicht aushält. Der würde definitief tiefe Risse bekommen. Grundsätzlich habe ich nix gegen GoodVibes aber seitdem Reggaefestivals auch im deutschen Fernsehen übertragen werden, wird mir diees “GoodVibes – Image” zu sehr überbetont. Ich stehe mehr auf die original Message von Roots Reggae. “BURN DOWN THE WALLS OF BABYLON WITH BRIMSTONE AND FYAH !!!!!!!!!!!!!!” Boom A YE !!! Wehe Wehe Wehe …. es ist das Amagideon !!! Reggae ist härter als Punk und Heavy Metal zusammen !!! Reggae ist die Urkraft des Universums !!! Oh, ich muss aufpassen, der Gaul geht schon wieder mit mir durch.
Was soll ich machen …. ich bin halt Fan und Fan kommt von Fanatismus !!!
Ich glaub die drei Jungs sind mit der Straßenbahn zum Kiosk gekommen und hatten deshalb keine weiteren Trommeln dabei. Die Session war eine spontane Angelegenheit, Kostenlos und wurde mit einer FahrradanhängerBox verstärkt. Klar geht alles besser. Aber ich finde ihr seht das etwas zu madig.
Also … während ich die rein sachlichen Aspekte, die hier genannt wurden, nachvollziehen kann, so würde ich es doch wie Ralf halten. Eaaasy! Nicht alles muss immer 100% top sein. Entscheidend ist doch auch die Umgebung und das Setting. Sein wir doch froh, dass es offensichtlich Leute genießen und es Reggae-esk ist 🙂
Ich finde “madig” ist nicht das richtige Wort.
Enthusiastisch würde besser passen.
Unter den gegebenen Umständen ist das wohl ok aber wenn es regenet und du wirst klitschnass, dann fragst du dich hinterher auch, warum hatte ich keinen Regenschirm dabei.
Ich fand die Session mehr als 100 Prozent Top. Da steckt auch von allen beteiligten viel Arbeit drin. Das einzigste was von Euch kommt ist was schlecht war. Ihr erklärt dann den Jamaikanern wie ne richtige Reggae Session auszusehen hat. Enthusiastisch ist das sicher nicht.
@lemmi: Is´n easy Move ein kleines YouTube Video in alle musiktechnischen und reggaeaspezifischen Aspekten zu kristisieren! Warste dabei und dir hat der Vibe nicht gefallen, ok (was mich jedoch bei einem Reggaefan eher verwundern würde). Warste nicht dabei, frag ich mich, ob es die Energie wert ist 4 Aufsätze zu schreiben, wenn’s dir doch garnicht gefällt. Blessings
Greetings
Ich habe nicht alles schlecht geredet sondern auch Lösungen aufgezeigt, mit welchen geringen Mitteln diese Spontan-Session hätte spannender werden können. So etwas nenne ich konstruktive Kritik und nicht „madig machen“.
Ich habe schon Dub-Poetry Sessions mit lediglich zwei Percussions gesehen, die waren wesentlich spannender als dieses laue Geplätscher.
Eine Werbung in eigener Sache war diese Veranstaltung für Micah Shemaiah leider nicht.
Nein, das ist kein Enthusiasmus aber auch kein blinder Fanatismus!
Ich verstehe die ganze Diskussion hier nicht. Sicher kann jeder Auftritt kritisch analysiert werden. Das mache ich ja auch nicht selten hier bei Irie Ites.de. Und dennoch kann ich mich darüber freuen, wenn Micah Shemaiah mitsamt seiner reduzierten Crew einfach mal vor einem Kiosk spielt. Nette Vibes – und GUT is…. Lieber Micah vor dem Kiosk als Helene Fischer 🙂
“Und dennoch kann ich mich darüber freuen, wenn Micah Shemaiah mitsamt seiner reduzierten Crew einfach mal vor einem Kiosk spielt.”
Dagegen ist doch überhaupt nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil s.o.
Was ich gut finde, ist, dass sich hier endlich mal ein paar mehr Leute aus ihrem Schneckenhaus locken lassen, um ihre Meinung kund zu tun und auch mal etwas schreiben, als nur zu konsumieren.
Konstruktive Kritik bringt dich als Mensch weiter, nicht wohlwollendes Schulterklopfen. Generell gilt doch, dass Menschen, die sich in kein Schema pressen lassen, die die Dinge meist anders sehen als die anderen, die sich oft keinen Regeln beugen, die keinen Respekt vor dem Status Quo haben, die Menschen sind, die die Menschheit weiterbringen.
Auch im Reggae gilt, Querdenker (Tubby, Perry etc.) haben diese Musik weitergebracht…
Und noch etwas “Lieber Micah vor dem Kiosk als Helene Fischer”…. nö;-)))
Vorausgesetzt, sie hat eine richtig geile Reggae-Band hinter sich stehen ;-)))
Ein Versuch wär’s wert. “Freiheit ist immer (die) Freiheit des Andersdenkenden.” (Rosa Luxemburg)
Schönes Wochenende
Ich glaube, bei dieser spannenden Diskussion geht es gar nicht mehr um den Gig von Micah Shemaiah, der mit kompletter Band richtig tolle und energiegeladene Musik macht. Es geht eher um unterschiedliche Definitionen von Reggae und die verschiedenen Geschmäcker.
Jede Spielart hat seine Berechtigung. Ich mag es, wenn Reggae Ecken und Kanten hat, rebellisch ist und die physische Kraft von Drum und Bass ohne Umweg über den Kopf direkt in den Bauch geht.
Das fehlt natürlich bei diesem Auftritt. Ein bisschen Akustikgeklampfe und Lagerfeuerromantik. Aber bitte nicht zu laut. Ein bisschen Friedensbotschaft aber bitte nicht zu rebellisch. So kann auch die europäische Durchschnittshausfrau noch gut mitschunkeln. Der kleinste gemeinsame Nenner eben, der das Wesen jeder Kommerzialisierung ist.
Das ist nicht wertend gemeint sondern soll nur eine Zustandsbeschreibung dessen sein, was häufig unter dem Label “Reggae” verkauft wird. Man kann es niemandem verübeln, am allerwenigsten den Künstlern selbst. Jeder, der Armut kennt, sucht sich den einfachsten Weg zu mehr Wohlstand und Anerkennung.
Die echte Rebel Music, wie man sie früher im Roots Reggae oder auch im Punk gefunden hat, wird leider immer seltener.
Die Diskussion an sich ist auf jeden Fall spannend. Wie du selbst schreibst, macht Micah Shemaiah “mit kompletter Band richtig tolle und energiegeladene Musik”. Aus meiner Sicht ist er aktuell einer der wenigen Musiker Jamaikas, die sich wirklich auf Rootsreggae besinnen. Andere Protagonisten, wie etwa Protoje und Chronixx, schielen viel mehr auf Akzeptanz der Massen (vor allem in den USA) und das entsprechende Geld, was damit zu verdienen ist. Insofern dockt die Diskussion, die auf jeden Fall berechtigt ist, aus meiner Sicht an einer Stelle an, die vielleicht nicht ganz so passt und woanders treffender zu führen wäre.
@Ras Vorbei: “Was ich gut finde, ist, dass sich hier endlich mal ein paar mehr Leute aus ihrem Schneckenhaus locken lassen, um ihre Meinung kund zu tun und auch mal etwas schreiben, als nur zu konsumieren”. Sehe ich auch so und ist auf jeden Fall klasse und gewünscht! Meinungen, gerne auch kontroverse, beleben und eröffnen neue Sichtweisen.
Vielleicht fällt euch ja ein Topic/Thema ein, dass wir hier bei IrieItes.de posten können, um ein Diskussion in der sich oben abzeichnenden Richtung auf breiter Basis zu führen? Ideen sind willkommen. Ich denke da zum Beispiel an einen Post vor einiger Zeit, der sich mit der Lautstärke von Soundsystems beschäftigt hat: https://www.irieites.de/wordpress/?p=12635
Habe heute einen Text zu dem neuen Album von Stick Figure aus den USA veröffentlicht (https://www.irieites.de/wordpress/?p=26716). Während des Schreibens musste ich an die Diskussion hier denken (merkt man sicher auch).
Greetings
Bravo Karsten aka Dub Teacha, jetzt hast du doch glatt in typischer Paukermanier alle Kritiker und Lobhudeler auf einen Schlag zum Schweigen gebracht. Das war sicherlich von deiner Seite so nicht beabsichtigt.
Also, da sich bisher niemand geaüßert hat, ich finde deinen Vorschlag einer “Off-Topic” Ecke richtig geil und pädagogisch wertvoll. Leider fällt mir momentan auch kein diskussionswürdiges Thema ein, das sich lohnt auf breiter Basis besprochen zu werden. So etwas entwickelt sich bei mir immer aus der Situation heraus.
Oder vielleicht doch, Roots-Reggae contra amerikanischen, weichspül verwässerten, massentauglichen Sunshine-Reggae
Nee, war so nicht beabsichtigt. Ich wollte nur die Diskussion in eine generelle Ecke “verfrachten”, da ich sie bei Micah nicht ganz so passend aufgehoben finde. Sorry die “Paukermanier” – liegt wohl an meinem Job als Lehrer/Beratungslehrer 🙂
Vielleicht fällt uns im Laufe der Zeit ja ein Topic ein. Ich fand das mit den Soundsystems und der Lautstärke total interessant.
Wow, da hat sich meine Provokation ja doch wieder gelohnt.
Die Leute zeigen so etwas wie Emotion und kommen ein wenig aus sich raus.
Thumbs Up ! Das gefällt mir.
Was mir nicht gefällt, ist die Tatsache, das das was ich geschrieben habe schon wieder falsch verstanden wurde. Ich habe an keiner Stelle versucht den Jamaicanern zu erklären, wie Reggae geht. Ich habe lediglich beschrieben, wie ich mir Reggae wünsche und warum ich so auf Reggae abfahre und auf diesen Gig eben nicht so. Und das was z.B. Ras Norbert dazu schreibt, spricht mir zu 100% aus der Seele.
Dennoch möchte ich mich selbst tadeln :
Das was ich über die tanzende Frau geschrieben habe, tut mir sehr leid und ich hoffe, das die Frau niemals lesen wird, was ich hier dazu vom Stapel gelassen habe. Manchmal geht der Gaul leider immer noch mit mir durch, obwohl ich jeden Tag daran arbeite, meine Arroganz zu zügeln und mehr Demut an den Tag zu legen. Es gelingt mir immer noch nicht immer.
Ich bitte um Entschuldigung und hoffe auf Besseres.
Respekt an die Macher! Es war gute Vibes vor Ort. Einen solchen Artist nur für Spenden spielend ans Büdchen zu bekommen ist schon was.
“Nette Vibes und gut is” ……..
könnte ich doch auch so leicht zufrieden sein. Genau deswegen höre ich ja Reggae, weil mir ein paar nette Vibes einfach nicht genügen. “Nette Vibes” gibt es jeden Morgen im Morgenmagazin und sonntags im ZDF-Fernsehgarten. Reggae braucht ne richtig fette, sehr gut eingespielte Band …… der Artist ist nicht egal aber auch nicht so wichtig. Diejenigen die zum Text oder zur Message tanzen wollen, sehen das wahrscheinlich echt nicht so eng. Ich brauch keine netten Vibes ….. ich brauch fette Vibes !!! das muss man doch mal sagen dürfen …… lemmi