Dub Spencer & Trance Hill “Live In Dub” (Echo Beach)

Dub Spencer & Trance Hill
“Live In Dub”
(Echo Beach – 2013)

Dub Spencer & Trance Hill waren schon immer dafür bekannt, einen ausgeprägten Livesound zu haben. Das gilt auch immer wieder für ihre Studioalben, allen voran der letzte Silberling “Too Big To Fail”. Zusammen mit Umberto Echo, der die Regler bediente und die Dubeffekte baute, waren sie ausgiebig auf Tour und haben ihren Sound, der irgendwo zwischen Rock, Reggae, Dub und allem angesiedelt ist, was man mit psychedelischer Musik beschreiben könnte, in die Welt hinaus getragen. Das macht immer wieder Spaß und findet ein großes Publikum, das sich bei der musikalischen Melange ebenso bunt zusammensetzt. Nun also ein Livealbum! Der Sound kommt gewohnt satt um die Ecke und die Schweizer spielen virtuos wie immer auf ihren Instrumenten. Wie schon bei “Too Big To Fail” bekommt Markus Meier an der Gitarre viel Raum. Die spielt er sehr rockig – also für Reggae untypisch. Das mag manchen puristischen Nörgler auf den Plan rufen, was jedoch irrelevant wäre: Dub Spencer & Trance Hill kreieren ihren eigenen Sound. Und spätestens bei “Supercops” mit noch härteren Riffs dürfte das mehr als deutlich werden. Neben Markus glänzen auch die anderen drei Bandmitglieder Masi Stalder (Bass), Julian Dillier (Drums) und Philipp Greter, der sowohl für die Tasteninstrumente als auch für die Dubs auf der Bühne zuständig ist. Am Mischpult stand, wie zu erwarten war, Umberto Echo, der gefühlvoll und treffend gedubbt hat. Die insgesamt 9 Livetracks geben einen Eindruck vor Vitalität der Band und erzeugen eine Vorfreude auf die nächsten Tourneen. Im zweiten Teil des Albums folgen 6 Dubmixe von keinem Geringeren als Victor Rice. Der Meister in Sachen One Take-Dubs. Es gibt meines Wissens auf der Welt keinen anderen Dubmagier, der die alte Dub-Technik, hauptsächlich mit Hilfe von Mischpult und Bandmaschine 1 zu 1 umgesetzt, so versiert hinbekommt. Schön ist auch, dass er diesen Vorgang immer wieder per Video dokumentiert. Die 6 Mixe des Albums spielen gekonnt mit dem Ausgangsmaterial der Band. Da kommt Freude auf! Gerade diese Zweiteilung macht “Live In Dub” zu einem Hörgenuss.

Karsten Frehe

www.dubspencer.ch