Grant Phabao & The Jays “Stepping Up In Time” (T.I.M.E.C./Paris Dj`s)

The Jays sind zurück – alte Schule Trio-Harmoniegesang, frisch und in voller Albumlänge!

the jays cover 2013

Angefangen als The Royals Mitte der Sechziger Jahre, haben die späteren Jays mit Hits wie Queen Majesty, Truly, Yaho, Pick Up The Pieces und vielen anderen Reggae-Geschichte geschrieben und das Genre maßgeblich seit seinen Anfängen mitgeprägt. Errol Wilson und Lloyd Forrest wurden 2003 durch Leroy Hall verstärkt und präsentierten sich 2012 voller Energie und Tatendrang auf dem Reggaejam, um neben bekannten All-Time-Classics auch Songs aus ihrem neuen Album vorzustellen. Bereits 2009 veröffentlichten sie mit dem Pariser Produzenten Grant Phabao, den sie über ihren gemeinsamen Freund Lone Ranger kennen gelernt hatten die limitierte Single Don`t Sell Your Soul/Zion Is A Holy Place. Anfang des Jahres folgte als Auftakt zum Album die digitale Singleauskopplung mit dem gleichnamigen Titel Stepping Up In Time.

Und dieses Album macht wirklich Spaß – live eingespielter unverfälschter Roots-Reggae der Siebziger Jahre in frischen und abwechslungsreichen Songs, gepaart mit perfektem Harmoniegesang, den man schon lange nicht mehr in dieser Form gehört hat.

Den fetzigen Einstieg macht Reggae Wanted, eine Nummer im funkigen Rockers-Gewand, die sogleich deutlich macht, worum es den Jays geht: „Reggae wanted, dread and alive!…Chanting, chanting messages!…“ Über den neu-interpretierten Klassiker The Time Is Right (The Tide Is High) und ein Rework der Rock- und Funk-angehauchten Single Stepping Up In Time geht es weiter zu meinen persönlichen Höhepunkten des Werkes, African Man und Can`t Cross The Border. Ersteres eine Hymne Afrikanischer Identität und mentaler Repatriation, die gut nach vorne geht und deren eingängiger Refrain lange hängen bleibt und zweites ein gesellschaftskritischer Aufruf zum Frieden zwischen den von Gangs kontrollierten Vierteln, in denen schon ein falscher Schritt der Letzte sein kann: „Can`t cross di border, too much shot a buzz, right now you don`t know who to trust…“ Weitere Perlen des 13-Tracks starken Albums sind Change Your Style, Righteous Man Satta und The Going Is Tough, welche sich allesamt durch einfach formulierte, aber dadurch klare und nachdrückliche Botschaften auszeichnen. Den Abschluss macht ein swing-jazziges Rework von Zion Holy Place, was das durchweg lebendige Album gelungen abrundet. Allen Reggae-LiebhaberInnen sei Stepping Up In Time deshalb wärmstens empfohlen.

Olli Becker

Tracklist:

01. Reggae Wanted 03:43

02. The Time Is Right 04:06

03. Stepping Up In Time Rework 05:51

04. African Man 04:57

05. Can’t Cross The Border 04:09

06. Cheating Woman 05:22

07. Change Your Style 04:07

08. Jah Give I Faith 05:08

09. Don’t Sell Your Soul 04:56

10. Agatha 04:50

11. Righteous Man Satta 05:08

12. The Going Is Tough 04:25

13. Zion Holy Place Rework 05:40

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