Lee “Scratch” Perry “Revelation” (Politur)

Lee “Scratch” Perry
“Revelation”
(Politur – 2011)

Unverkennbar Lee “Scratch” Perry! Der Mann braucht nur seinen Mund für die wenigen Worte, die er verkünden will, aufmachen und ist erkannt. Einzigartigkeit zeichnet ihn schon seit einer halben Ewigkeit aus – zudem ebenfalls, dass er immer wieder für den Grammy nominiert wird, auch wenn es neben seinen Alben deutlich bessere im Reggaebereich gibt. Liegt wohl daran, dass er zu einer Ikone im Reggae wurde und nach wie vor von diesem Bild lebt! Das neue Album wurde von John Saxon in Zusammenarbeit mit dem Multiinstrumentallisten Steve Marshall produziert. Die Sounds und Genreeinflüsse sind vielfältig. Von einem typischen oder gar traditionellen Reggaealbum zu sprechen, wie es an anderer Stelle im Internet behauptet wird, trifft daher nicht zu. Hier wird erfreulicherweise mit Spaß experimentiert. Mal eher elektronische Beats, dann mal Reggae, ein wenig Rock, Funk – you name it! Darüber tuschelt, stammelt, sing Lee Perry seine Phantasien. Oft weit entfernt von jeglicher Logik. Und auch das erwartet man von dem Exzentriker. Als Gäste gesellen sich u.a. Keith Richards und George Clinton (sehr fein: “Scary Politicians”!) hinzu. Das Resultat ist interessant. Nicht das beste Lee Perry-Album, aber sicher eines der besseren. Eklektisch zusammengesetzt, mit Ecken und Kanten sowie witzigen Ideen.

Karsten Frehe

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