Looptroop Rockers, Support: Eljot Quent , Uebel & Gefährlich, Hamburg, 12.12.14

Looptroop Rockers, Support: Eljot Quent, Uebel & Gefährlich

“Unter den Ländern mit den größten Rüstungsexporten nimmt Schweden nach Angaben des Friedensforschungsinstituts SIPRI den zehnten Platz ein” (Radio Schweden, 14.3.11). Wusste ich so nicht. Für mich waren die skandinavischen Länder eher durch Gutmenschentum geprägt und in vielen Debatten (Sozialstaat, Bildung etc.) immer gerne als Vorbilder angeführt. Ein enormer Irrtum, wie sich beim Googeln heute nach dem gestrigen Konzert im Uebel & Gefährlich herausstellte. Schweden hat genauso viel Mist in der Schublade, wie andere westliche Länder auch. Und so verwundert es auch nicht, dass sich die Looptroop Rockers zumeist wütend und bissig in ihren Texten geben und es eben noch nicht geschafft haben, ein Liebeslied zu schreiben (“Another Lovesong”).

Und so gaben sich die vier Schweden auch an diesem Abend im Uebel & Gefährlich anklagend und engagiert. Auf mehr als nur dicken Beats haben sie ihre Reime mit Nachdruck ins Publikum geschmettert. Vom Gesang her war das sehr abwechslungsreich, mal zu dritt, mal solo und körperlich immer in Bewegung. Das Publikum ging von den ersten Klängen an steil. Viele Fans der Schweden waren gekommen und konnten vor allem die Refrains mitsingen. Für mich, der ich nicht allzuoft auf Konzerten dieses Genres unterwegs bin, war es ein verdammt eindringlicher Abend. Vor allem deswegen, weil es hier wirklich Botschaften gab, weit weg von dämlichem Posing.

Ein Dank auch an Eljot Quent für das sympathische Opening der Show. Sie hatten als Hamburger na klar eine ganze Menge eigene Fans mitgebracht.

Text: Karsten Frehe, Fotos: Karsten Frehe & Thomas Schamp