Papa Curvin’s Original X-Mas Reggae Show, Fabrik, Hamburg, 24.12.14

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Papa Curvin’s Original X-Mas Reggae Show, Fabrik, Hamburg, 24.12.14

Bereits zum 29. Mal fand an Heiligabend die Papa Curvin X-Mas Reggae Show in der Fabrik in Altona statt. Das kann man schon eine gewaltig lange Tradition nennen. Und da es gerade an diesem Abend vielen Menschen ein Bedürfnis ist, mit anderen auch außerhalb der eigenen vier Wände zu feiern, bietet die Show eine feste Konstante in der Konzertkultur Hamburgs. Nur dieses Mal ohne einen Liveauftritt von Jamaica Papa Curvin himself. Dennoch, so fühlte es sich zumindest an, war ein Großteil seiner Familie und Freunde anwesend, so dass man den Abend sehr gut auch als “familiär” bezeichnen konnte.

Lilian Gold machte den Anfang und sorgte durch den ersten gemeinsamen Auftritt mit ihrer Tochter für den wohl anrührendsten Moment des Abends. Ja, so schön kann Weihnachten sein.

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Gefolgt wurde der Auftritt von einem kurzen, musikalischen Capoeira-Zwischenspiel, bei dem drei Musiker, darunter Trisch, eine Enkelin von Papa Curvin, an der Berimbau zu sehen und zu hören war. Eine nette Einstimmung auf den beginnenden, lauteren Teil des Abends.

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Begleitet von der Backbone-Band machte Trisch den Anfang. Sie sang sehr selbstbewusst und anmutig Tunes ihres Opas. Und das Publikum dankte es ihr – offensichtlich waren viele langjährige Jamaica Papa Curvin-Fans textsicher in der Fabrik anwesend. Direkt im Anschluss enterte Anthony Locks aus “Stuttgart, Jamaica” die Bühne. Für mich persönlich wurde sein Auftritt zum besten Set des Abends. Ganz ein erfahrener Entertainer hatte er viel Kraft in der Stimme und Charme zu versprühen. Dabei fiel auf, dass die Band und er weitestgehend tight beieinander waren.

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Das war dann leider beim Auftritt von Uwe Banton deutlich weniger der Fall. Sänger und Band brauchten ihre Zeit, um zueinander zu finden – ein Problem was öfter auftaucht, wenn Backingband und Künstler nur für einen Auftritt zusammen kommen. Trotzdem: Uwe Banton hat immer viel zu erzählen und eine klar gewählte Botschaft. Und die bringt er sympathisch rüber.

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In der zweiten Hälfte seines Auftritts wurde es in Sachen Zusammenspiel deutlich besser. Alles in allem war die X-Mas Reggae Show ein kurzweiliges Ereignis. Sehr familiär, wie weiter oben schon geschrieben, mit 26 Euro Eintritt etwas teuer (da könnte man im nächsten Jahr drüber nachdenken), aber auf jeden Fall wieder einmal eine gute Gelegenheit, Heiligabend mit karibischen Klängen zu verbringen.

Text: Karsten Frehe, Fotos: Dorothee Georg

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About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.