Jamaika liberalisiert Cannabis-Konsum!
Das wurde auch Zeit! Zwar ist der Konsum von Cannabis auf Jamaika nach wie vor nicht legal, wird jetzt aber als Ordnungswidrigkeit eingestuft. Das Parlament in Jamaikas Hauptstadt Kingston hat hierfür ein Limit festgesetzt: der Besitz von bis zu zwei Unzen Cannabis (57 Gramm) wird mit einer Geldbuße bestraft. Eine Festnahme, wie es vorher oft der Fall war, bleibt aus. An öffentlichen Plätzen sollte man sich allerdings nicht mit einem Joint im Mund erwischen lassen. Das Rauchen bleibt hier nach wie vor verboten!
Spiegel Online berichtet zudem, dass “der Gebrauch von Marihuana für religiöse, medizinische, wissenschaftliche und therapeutische Zwecke laut dem neuen Gesetz sogar legal sein soll. Der Anbau und Verkauf von Hanf und Marihuana für medizinische Zwecke wird über Lizenzen geregelt” (25.2.2015).
Die Liberalisierung wird sicherlich nicht nur die Rastas freuen, auch wenn die Liberalisierung nicht so weit geht, wie in einigen Staaten der USA. Auch hier in Deutschland wird viel über Liberalisierung bzw. Legalisierung diskutiert. Nach wie vor fehlt vielen Politikern der Mut, sich offen diesem Thema zu stellen.
Foto: Karl Peisker
Immerhin. Genau hinschauen sollte man aber wohl weiterhin. Als wir im vergangenen Jahr in JA waren und sich die Dekriminalisierung von Ganja anbahnte, begann bereits das Geschacher um Profit und es stellten sich Fragen nach Anbau, Profit usw. mit Gefahren, wie der Verdrängung kleiner Farmer durch größere Konzerne (vorwiegend aus dem Ausland) Das scheint bis jetzt noch nicht eingetreten zu sein, allerdings macht es die noch immer vorhandene Illegalität den Farmern sicher nicht leichter.
Hierzu auch ein Kommentar von Protoje in “The Fader”:
“While Jamaica has long been seen as a cultural capital for recreational marijuana use, decriminalization hasn’t been received without concern. “I am not excited about this,” roots revivalist Protoje tells FADER. “While the law that has been passed allows you to not get arrested, and will help lots of youngsters not go to jail or get a criminal record, [marijuana] is still not legal and still restricted. Farmers will still go to jail, and corporate Jamaica will find a way to profit at their expense.”
http://www.thefader.com/2015/02/25/weed-is-decriminalized-in-jamaica-but-protoje-reminds-us-its-still-illegal
@coltjah: So und nicht anders wird es kommen. Riesenanbauflächen, Green Houses, geschützt von Stacheldraht und Wachpersonal (mit Guns), betrieben von AUSLÄNDISCHEN Großfirmen. Das Gouvernment wird sich damit rühmen, Arbeitsplätze wie Security, Manikürer, Gärtner und Helfer, etc., p.p. geschaffen zu haben. Für die “kleinen” wird sich nicht viel ändern. Es geht um Kohle, Geld, Money…die Rastas haben das Gras schließlich nicht erfunden..! Sie kriegen, was sie schon immer wollten- und eigentlich auch hatten: Den Gebrauch von Ganja als heiliges Sakrament- ab jetzt straffrei..! Die kleinen Farmer haben meiner Meinung nach nur EINE Chance: Sie müssen sich zusammenschließen und sie brauchen eigene Investoren für Lizenzen, Maschinen, etc. Ich war schon auf diversen Treffen, u.a. auch bei einem Treffen der Westmoreland Hemp and Ganja Farmers’ Association. Es geht ihnen um so “wichtige” Sachen wie den Schutz (Trademark) des Wortes Ganja- Gebrauch nur gegen Zahlung an die Association- und so weiter und so fort…also- UM Kohle! Es war ernüchternd, zu sehen und zu hören, was die tatsächlichen Hintergründe dieser sog. Rechteinforderer sind. Sie schaffen es einfach nicht, sich zu organisieren…und so wird alles seinen Lauf gehen. Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass der persönliche Besitz von bis zu fünf Pflanzen erlaubt werden soll.
Blessings, Volker
Dass Großkonzerne schon lange auf diesen Markt schielen, wird u.a. auch in Uruguay deutlich. Hier ist es wieder einmal der Saatgutriese Monsanto, der die Finger mit im Spiel hat: http://politik-im-spiegel.de/regulierung-statt-legalisierung-die-interessen-von-grokonzernen-beim-marihuana-anbau-in-uruguay/