Dubmatix “The French Sessions” (Soulbeats)

Dubmatix The French Sessions

Dubmatix
“The French Sessions”
(Soulbeats/Broken Silence – 2015)

Jesse King aka Dubmatix zählt seit Jahren zu den international großen Namen im Dub und Reggae. Die Messlatte hat er sich selbst dabei immer wieder höher gelegt und in der Regel übersprungen. Seit Jahren ist er in Europa auch live unterwegs. Vor allem in Frankreich ist er ein ständiger Gast in Clubs und auf Festivalbühnen. Und so kam es zu der Idee, ein Album mit französischen Artists zu machen und der dortigen Szene Respekt zu zollen.

Herausgekommen sind die “French Sessions”, die konsequenterweise auch auf dem französischen Label Soulbeats erscheinen. Musikalisch bedient der Kanadier dabei wieder die von ihm gewohnte, breite Palette. Deepe Sounds wechseln sich mit locker hüpfenden ab. So sticht zum Beispiel der Steppers-Riddim hervor, auf dem S’Kaya “African Brothers” intoniert. Für mich persönlich der beste Track des Albums. Mit einem ähnlichen Thema (“Africa”) wartet Joe Pilgrim am Ende des Albums auf. Hier geht der Steppers noch steiler und wird sicher auch die internationale Soundsystem-Szene gut bedienen. Zwischendrin taucht dann auch mal ein digitaler Riddim auf, den Tribuman bestens reitet: “Mercedes” heißt sein gelungener Beitrag, der vor allem Spaß macht. In diese Kategorie fällt ebenfalls “Dub & Ragga” featuring Jah Jah Man. Auch wenn ich den Lyrics nicht folgen kann, treibt ein fein hüpfender Riddim den Song an.

“The French Sessions” enthält ebenfalls die Hymne für das nächste Reggae Sun Ska Festival: “Are You Ready? Reggae Sun Ska”. Hier wechseln sich LMK & Volodia am Mikrophon ab. Auch wenn der Song nett gemacht ist, fällt er ein wenig aus den anderen Tunes heraus. Vielleicht hätte man einen so eindeutigen Bezug zu einem konkreten, französischen Festival aus dem Reigen herauslassen sollen und einen anderen Weg der Veröffentlichung finden können.

Ungewohnt kommt “Crisis” featuring Patko daher. Die Musik ist akustisch gehalten – ein Novum im Oeuvre von Dubmatix. Haut für mich nicht ganz hin, zumal die Performance von Patko eher mittelmäßig ist und kaum Akzente setzt.

Dann jedoch wieder Stärken: LMK tritt bei “So Bad” nochmals auf und liefert auf einem eher hiphoppigen Riddim einen sehr angenehmen Pop-Song ab. “We Run The Game” (Face-T) und “Let The Good Time Roll” (Jr. Yellam) bouncen flott vor sich hin. Klanglich ganz im Stil von Dubmatix.

Mit dem neuen Album übertrifft Dubmatix sicher nicht die Qualität von “Rebel Massive”. Dennoch können sich einzelne Tracks auf jeden Fall sehen bzw. hören lassen.

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.