Bushman “Bushman Sings The Bush Doctor – A Tribute To Peter Tosh” (VP Records)

Bushman
“Sings The Bush Doctor – A Tribute To Peter Tosh”
(VP Records – 2011)

Elvisimitatoren gibt es auf der ganzen Welt wie Sand am Meer. Manch einer mag gerne zu ihren Veranstaltungen gehen und denjenigen zum Sieger küren, der dem King sowohl äußerlich als auch von Performance und Stimme her am meisten ähnelt. Kauft man sich jedoch als Platte lieber das Original oder das Imitat?

Nun sieht Bushman nicht aus wie Peter Tosh, singt aber auf der vorliegenden Platte fast genauso wie er – bis hin zu nahezu identischen Kopien der Phrasierungen des Originals. Auch musikalisch ist das, was hier geboten wird so dicht am Original, dass man mitunter nicht genau weiß, welche Platte gerade im Player liegt. Das spricht einerseits für die hohe Qualität der beteilgten Musiker, wie etwa Sly Dunbar und Kirk Bennett, andererseits aber auch dafür, dass weitestgehend nicht neu interpretiert sondern kopiert wurde.

Ein Blick auf die Gaststars ist ernüchternd: Tarrus Riley übernimmt die Rolle von Mick Jagger bei „Don’t Look Back“ mehr recht als schlecht. Bei „Mama Africa“, übrigens nicht auf „Bush Doctor“ von Tosh zu finden, weil hier auch Tracks von anderen, späteren Tosh-Alben hinzugenommen wurden, tritt Buju Banton am Rande vor das Mikro, setzt aber so gut wie keine Akzente. Das Resultat ist insgesamt eher überflüssig. Gut gemacht, vom musikalischen her, aber nicht eigenständig genug, um überzeugen zu können. Da kann man sich lieber die Originalalben von Peter Tosh zulegen, so man sie nicht schon lange hat.

Karsten Frehe