Longfingah meets Hardy Digital “Urban Mystic 45 Remixes” (GuerillJah Productions)

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Longfingah meets Hardy Digital
“Urban Mystic 45 Remixes”
(GuerillJah Productions – 2016)

Bereits im Juni erschien die 7 Inch von Longfingah und Hardy Digital aus Berlin. Darauf zu hören sind die Originalversionen von “Urban Mystic” und “Jah Bless”, die Kombination von Longfingah mit Maxi Roots. Nachfolgend wurden die Spuren der beiden Stücke in der Welt verteilt und nun liegt das Remixalbum vor, auf dem jeweils fünf Mixe sowie die ursprünglichen Tracks zu hören sind.

Die Auswahl der Remixer ist international und entsprechend bunt sind die Resultate. Gerade diese Vielfalt macht den Reiz des Albums aus, denn bei lediglich zwei Vorlagen hätte es auch schnell eintönig werden können. Am gewagtesten geht Digid vor und transferiert “Urban Mystic” in eine Welt aus eher düsteren Klängen, die entfernt im Dubstep verwurzelt sind, jedoch weit über gängige Kontraste hinaus gehen. JStar liefert einen formschönen Steppers-Tune ab, der das Zeug hat, zum Dancefloorfiller zu werden. In einer ähnlichen Richtung ist Bukkha unterwegs, allerdings soundwise etwas tiefer gelegt. High Smile Hifi gehen den Track, wie zu erwarten war, eher in Richtung digitalem Dancehall der späten 80er/frühen 90er Jahre an. Kraftvoll.

In Sachen “Jah Bless” liefert Max RubaDub den ersten Remix ab, der bestens in exzentrischen Discotheken funtionieren dürfte. Hardy Digital steuert ebenfalls einen eigenen Remix bei. Sein locker hüpfender Steppers nimmt die Experimente der 7 Inchversion wieder zurück, was der Tanzbarkeit sehr gut tut. King Toppa aus Kassel tut das, was er in den letzten Monaten am liebsten getan hat: er kleidet den Tune in digitale, frühe Dancehallklänge ein – simpel klingend, aber effektiv! Meine liebste “Jah Bless”-Version stammt jedoch von Sticky Joe aus Birmingham. Düster ja, und sehr dubbig obendrein, aber von der gesamten Gestaltung her sehr voranpeitschend. Überraschend mischt sich hier zusätzlich ein kleines Pianosolo in den Mix – das hat schon mächtig Stil. Etwas ruhiger und entspannt beendet die “Rootikal Version” des Tunes das Album. Fazit: bei der versammelten Vielfalt dürfte für viele Geschmäcker etwas dabei sein.

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.