Longfingah
“Urban Mystic”
(GuerillJah Productions – 2017)
Wer sein Ohr an der Reggaeszene Berlins hat, wird schon länger wissen, dass ein neues Longfingah-Album auf dem Weg ist. Die Veröffentlichung der Single “Urban Mystic”/”Jah Bless” im Juni 2016 war der erste Schritt, gefolgt von den digital veröffentlichten Remix-Versionen von JStar, Max RubaDub, Bukkha u.a. der beiden Tunes im Oktober. Jetzt steht der Longplayer an.
Das Album “Urban Mystic” präsentiert sich vielseitig und, dem Albumtitel entsprechend, klanglich sehr urban. Schubidu-Reggae war eigentlich noch nie die Sache von Longfingah, der mittlerweile zu den beständigsten Singjays/MCs im Land zählt und in Sachen Qualität immer weit oben zu finden ist. Als Produzenten sind neben Hardy Digital, aDUBta, den Basskateers, Zion Train und Aldubb auch King Toppa, Dreadsquad, Habesha sowie Maxi Roots dabei. Dabei verderben viele Köche nicht den Brei, sondern ergänzen sich in Sachen Klang richtig gut.
Am Mikrophon wird Longfingah von Michael Fabulous, Saralène, Steppa Style und Tribuman unterstützt. Neben komplett neuen Titeln finden sich auf “Urban Mystic” auch interessante Remixe. Ganz weit vorne landen hier der Illbilly Hitec-Song “Head Up” feat. Tribuman im ultradeepen Mix von Max Powa sowie Aldubbs pumpende Version von “Wiggle & Wine” feat. Steppa Style. Aldubb ist ebenfalls mit dem “Cool Down Dub” vetreten, der das Album edel abschließt. Nicht von schlechten Eltern ist zudem der Habesha-Mix von “Liberation Time” (im Original auf “Rebel Massive” von Dubmatix zu finden). Die Tanzhalle wird mit feinem digitalen Dancehallriddims von Dreadsquad und King Toppa bedient: sowohl “Rocking Time” als auch “Make Love Not War” lassen in Sachen Hüpftschwung keine Wünsche offen.
“Urban Mystic” zeigt erneut, dass an Longfingah kein Weg vorbei geht, egal auf welcher Art von Riddim er sein Können zeigt. Nils von Houseofreggae.de jubelt auch!
Karsten Frehe