More Fire Festival im Edelfettwerk, Hamburg, 2.6.17

More Fire Festival im Edelfettwerk, Hamburg, 2.6.17

Was für spannende Ecken es doch in Hamburg gibt, wenn man sich mal auf den Weg macht! Vergangenen Freitag führte uns selbiger ins Edelfettwerk in Eidelstedt, wo sich zum ersten Mal überhaupt das More Fire Festival in unserer schönen Stadt angekündigt hatte. Seit 17 Jahren rockt die Crew um Stephan Stadtmüller regelmäßig Hannover und Berlin und ist nun dabei, den bisherigen Wirkungskreis auszuweiten.

Das Line-Up, das die Veranstalter dabei im Gepäck hatten, versprach einen abwechslungsreichen Abend, und auch die Location war gut gewählt – eigentlich. Ein großzügiges Außengelände samt DJ-Spot sorgte für einen entspannten Einstieg, und drei Floors boten den Besuchern diverse Beschallungen, ganz nach persönlichem Gusto. Eigentlich deshalb, weil die Lage abseits der berühmt-berüchtigten Hamburger Partymeile sowie der Umstand, dass das Edelfettwerk meines Wissens noch nie in Reggae gemacht hat wohl einige potentielle Partygänger davon abgehalten hatte, zu kommen.

Außengelände Edelfettwerk

Trotzdem trafen pünktlich zum Sonnenuntergang mehr und mehr Leute ein, und los ging’s – natürlich auf dem großen Main Floor. DJ Irie Vibe und King Pata eröffneten gegen 22 Uhr die Bühne, und nach einer kurzen Breakdance-Einlage übernahmen Soultrain und Singing Gold das Mic, in das letzterer eine ordentliche Portion “Future Dancehall” ballerte (nachzuhören auf seiner gerade erschienen EP “Warning Shot”).

The Unbreakables

Ihm folgte einer der Großen der aktuellen jamaikanischen Dancehall-Szene: Bugle! Mit Songs von seinen letzten beiden Alben “Anointed” und “Be Yourself” brachte er sich und die Gäste in Fahrt, und insbesondere im letzten Teil seines Sets gab es so manch stimmlich-atmosphärischen Gänsehaut-Moment.

Kleine Abkühlung draußen: DJ Freeze stand hier an den Turntables und ließ mit seiner rasanten Selection meine Jungle-Tage wieder aufleben (ich sollte mal die alten CDs wieder rauskramen!). Neben einigen ebenso re-vitalisierten Tänzern entspannten sich andere auf den im Sand verteilten Liegestühlen oder holten sich an den extra organisierten Food-Stands einen kleinen Mitternachts-Snack.

Symbiz

Mit Symbiz waren inzwischen zwei ziemlich bekannte Jungs auf der Bühne, die ich allerdings noch nie live gesehen hatte. Zhi MC und Buddy hatten sichtlich Spaß und teilten sich fast eine Stunde lang Mic und Vibe. Mein Highlight war ein auf Kantonesisch gesungener Track namens “Fai Di Fai Di”, was wohl “schnell, schnell” bedeutet. Jamaican music to di world!

Schnitt auf den Second Floor: dort wechselten sich der Hamburger Talawah Sound und die Stuttgarter Jugglerz ab und beglückten die versammelten Tanzfreudigen sowohl mit wohlbekannten Hits der letzten zwei Jahrzehnte als auch mit brandneuen Tracks.

Durchgang zur VIP-Area und zum 3. Floor

Ed Solo, ein britischer Produzent und DJ, spielte mit erb N dub und Benski ein schönes Live-Set und legte später noch mal im Nebenraum auf. Leider waren die Ragga Twinz aufgrund einer “Aneinanderreihung unglücklicher Umstände” so verspätet, dass ich bis zu ihrem Set nicht mehr durchgehalten habe. Trotzdem war der Heimweg ein angenehmer, beseelt von so viel guter Musik. Danke, liebes More Fire Team, für diese Festival-Bonbon!

Text & Fotos im Text: Gardy Stein

Foto-Galerie: Florian Besser

More Fire Info: https://morefirefestival.de/

 

About Gardy

Gemini, mother of two wonderful kids, Ph.D. Student of African Linguistics, aspiring author...