Pablo Moses
“The Itinuation”
(Grounded Music – 2017)
Pablo Henry aka Pablo Moses zählt mit seinen 68 Jahre zu den lebenden Legenden des Reggae. Blickt man zurück, so waren z.B. “I Man A Grasshopper” (produziert im Black Ark Studio von Lee Perry) oder “We Should Be In Angola” bedeutende Tunes in Sachen Rootsreggae. Seitdem war Pablo Moses aktiv, allerdings auch mit Pausen. Also nicht mit überbordendem Output, aber dafür seiner Linie treu. Irgendwann wurde Groundation aus Kalifornien auf ihn aufmerksam und machte und produzierte ein paar Tunes mit ihm (u.a. “Mighty Souls”). Zudem taucht der Veteran wortgewaltig in dem Film “Holding On To Jah” von Groundation-Mastermind Harrison Stafford des Öfteren auf.
Für “The Itinuation” taten sich Pablo Moses und Harrison Stafford nun auf Albumlänge zusammen. Stafford produzierte, komponierte vier Lieder und trat na klar auch vor das Mikrofon, allerdings sehr dezent. Musikalisch ist das Resultat solider Rootsreggae – gut gespielt, aber ohne großartige Überraschungen. Inhaltlich bewegt sich Pablo Moses ebenfalls im erwarteten Bereich. “You And Me”, der Opener des Albums, klingt von der Melodie her ein wenig wie ein Kinderlied und strebt inhaltlich nach Unity. Der beste Tune des Albums ist der Titeltrack “The Itinuation”. Hier wird Pablo Moses von Harrison Stafford gesanglich angenehm unterstützt.
Ansonsten bleibt es allerdings bei allzu gewöhnlicher Kost, die ein paar mehr scharfe Gewürze hinsichtlich musikalischer Prägnanz und inhaltlicher Tiefe gut vertragen hätte. Hervorzuheben ist aber auf jeden Fall das gelungene Coverartwork. Deutlich mehr zu bieten hat die Zusammenstellung von Pablo Moses-Klassikern “The Revolutionary Years 1975-1983”, die ebenfalls über Grounded Music auf den Markt kommt.
Karsten Frehe
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