Hugh Mundell “Africa Must Be Free By 1983”
Augustus Pablo “Africa Dub”
(Greensleeves/VP Records – 2017)
Wenn man schon mal auf ein so umfangreiches Archiv an erlesenen Perlen zurückgreifen kann, liegt es nahe, einige von ihnen als Deluxe-Editionen erneut auf den Markt zu bringen. In diesem Fall kann man sicherlich mäkeln, dass es bereits mehrere Neuauflagen des Klassikers von 1978 gegeben hat, doch liegen die schon eine ganze Weile zurück. Und gerade das macht die nun vorliegende Veröffentlichung für Neueinsteiger und Anhänger digitaler Remasters interessant. Hinzu kommt, dass es ebenfalls die Dubversionen von Augustus Pablo mit im Paket gibt.
Der noch junge Hugh Mundell hat sich für das Album mit dem Übervater Augustus Pablo zusammengetan und ein zeitloses Rootsreggae-Album produziert. Ganz im Zeichen von Repatriierung und Apartheid handeln die Themen der zentralen Songs um den Freiheitskampf, mahnen aber auch an, dass es nicht produktiv ist, wenn sich Farbige gegenseitig bekämpfen (“Why Do Black Men Fuss And Fight”). Ein engagiertes Statement eines Jugendlichen, zauberhaft gesungen und verdammt gut instrumentiert. Mit Augustus Pablo, Leroy Sibbles, Robbie Shakespeare, Earl “Chinna” Smith u.a. war eine ganze Reihe der besten Musiker dieser Zeit im Studio anwesend, um die Riddims einzuspielen. Kein Wunder also, dass dieses Album zu den bedeutendsten Rootsreggae-Alben der 70er Jahre gezählt wird.
Die Wiederveröffentlichung kommt auf der CD als Showcase-Album daher: sprich Vocal-Version und Dub wechseln sich ab. Bei den Dubs ist Augustus Pablo recht sparsam vorgegangen. Dezente Effekte reichern die Instrumentals an – so richtig “böse” wird er in seinen Mixen allerdings nicht.
Karsten Frehe
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