Orchestra Baobab
Die westafrikanische Kultband Orchestra Baobab blickt auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet wurde die Ursprungsformation Ende der 60er Jahre in Dakar als für den Club “Baobab” eine Hausband gesucht wurde. Nacht für Nacht spielten sie damals für die Reichen des aufstrebenden Landes. Ihr Stilmix aus heimischen Rhythmen gepaart mit verschiedenen anderen Einflüssen, vornehmlich aus Kuba, machte sie schnell zu einer der bedeutendsten Bands im Land – auch weit über den Club hinaus. Dann kam eine längere Pause, bis Youssou N’Dour sie Anfang 2000 überredete, wieder aufzutreten. Die Veröffentlichung ihres Albums “Pirates Choice” mit einer Bonus-CD bei World Circuit im Jahr 2000 markiert den Anfang des Comebacks. Die darauf enthaltenen Aufnahmen einer Studiosession von 1982 haben bis heute nichts an Reiz verloren.
Weltweit hat die Neuauflage der Band mit alten Bandmitgliedern und Neuzugängen seither für Aufhorchen gesorgt. Offensichtlich auch in Hamburg, denn es waren etliche Fans in der Fabrik, die der Band sicher schon seit vielen Jahren gerne lauschen. Neben alten Klassikern präsentierten die zehn Musiker auch Stücke von ihrem aktuellen Album “Tribute To Ndiouga Dieng” (2017). Musikalisch einwandfrei und durchweg entspannt haben sie das Publikum sehrt schnell begeistert und wurden gebührend gefeiert. Schade nur, dass die Fabrik nicht ausverkauft war. Vielleicht hat der recht hohe Preis von 35 Euro an der Abendkasse viele Leute an einem Mittwochabend vom Kommen abgehalten.
Text: Karsten Frehe, Fotos: Jonas Schaul
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