Macka B & the Roots Ragga Band, Fabrik, Hamburg, 29.5.18

Macka B

Dienstagabend bei 31 Grad in Hamburg: gut gelaunt und mit kühlen Getränken versorgt warten mehrere kleine Grüppchen entspannt plaudernd vor der Fabrik auf den Beginn des heutigen Konzerts. Macka B ist seit langem mal wieder in der Stadt, um sein aktuelles Album “Health Is Wealth” zu promoten und, wie es so seine Art ist, gute Laune zu verbreiten. Der als Christopher MacFarlane in England geborene Künstler jamaikanischer Abstammung ist schon seit über 30 Jahren im Geschäft und dürfte somit kaum jemandem ein Unbekannter sein, insbesondere nachdem sein Song “Cucumba” im vergangenen Jahr überraschend viral ging und Millionen von Klicks einheimste.

Wetterbedingt (oder liegt es am Ramadan?) sind nicht ganz so viele Fans erschienen, aber immerhin füllt sich der Platz vor der Bühne allmählich, als Chris Toppa den Abend eröffnet. Er klampft sich beschwingt (und stimmlich viel besser, als ich ihn in Erinnerung hatte) durch sein ca. halbstündiges Set und macht dann Platz für die Roots Ragga Band, die Macka B auf seinen 4 Deutschland-Stopps begleitet. Gitarrist Cho Cho macht den Moderator und begrüßt die Anwesenden, während Ylla (Bass), Sticky Steppas (Schlagzeug) und Jahi (Keyboard) ins Intro einstimmen.

Kurz darauf kommt der Macka auf die Bühne, stylisch mit Cannabis-Hemd, Sonnenbrille und Umhängetasche. Es dauert ein wenig, bis er in Fahrt kommt, aber spätestens bei der Vinyl-Hommage “Never Played A 45” hat er Flow und Form gefunden. Was dann folgt lässt in der ohnehin schon warmen Halle den Schweiß in Strömen fließen. Ältere Hits wie der Anti-McDonalds-Song “Big Mac”, die Frauenversteher-Hymne “Sex Machine”, und vor allem das zeitlose “Everybody Loves Bob Marley”, das meinen persönlichen Einstieg ins Mackaversum bedeutete, stiften zum Mitsingen und -tanzen an, aber auch die neuen Songs “Health Is Wealth”, “Wha Me Eat” und allen voran “Cucumba” (bei dem der Veganer von wer weiß woher eine echte Gurke zaubert) werden kräftig beklatscht.

Der Spaß an der Performance ist dem Macka nun deutlich anzusehen, und so kommt er denn auch zu gleich zwei ausgiebigen Zugaben zurück auf die Bühne. Mitten im tanzenden Häufchen davor ein Fan, der plötzlich laut ruft “I feel like I’m 20 again!” und so beim Sänger, der Band und den anderen Besuchern für lachende Gesichter sorgt.

Derart aufgetankt mit positiven Worten und Eindrücken wird der Heimweg durch die laue Frühsommernacht zum Vergnügen. Danke Macka B & Band, danke Fabrik, danke Revelation Concerts, danke vor allem auch Engineer Arnold, der für einen durchweg ausgewogenen Sound gesorgt hat, für diesen tollen musikalischen Abend!

Text: Gardy Stein, Fotos: Karsten Frehe

About Gardy

Gemini, mother of two wonderful kids, Ph.D. Student of African Linguistics, aspiring author...