Tarrus Riley alongside Dean Fraser & Blak Soil Band, Fabrik, Hamburg, 19.7.18

Tarrus Riley alongside Dean Fraser & Blak Soil Band

Hochsommer in Hamburg, wie schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr. Und zur Krönung eines tollen, warmen Tages macht Tarrus Riley mitsamt der Blak Soil Band und vor allem Dean Fraser in der Hansestadt Halt. Auf jeden Fall ein Grund zur Freude.

Doch bevor Tarrus Riley auf die Bühne kam, war ein ganz anderer Mann der ganz große Star des Abends: Dean Fraser. Zusammen mit der Blak Soil Band hat er ein Intro hingelegt, das so selten zu erleben ist. Zunächst bombastisch in Sachen Sound (vielleicht ein bisschen zu viel für die Fabrik an diesem Abend), dann wieder leiser hat dieser Ausnahmemusiker für einen wahrhaft furiosen Auftakt gesorgt. Dean Fraser ist einer der besten Musiker der Welt und hat in Sachen Reggae zu unzähligen Produktionen gestaltend mit beigetragen. In seiner langen Karriere hat er mit Bob Marley, Peter Tosh, Israel Vibration, Burning Spear,  Damian „Jr. Gong“ Marley, Gentleman und vielen anderen namhaften Artists zusammengearbeitet und seine musikalischen Spuren hinterlassen. Ein Virtuose am Saxophon.

Bob Marley ist nach wie vor ein Idol für Dean Fraser. Nach seinem Tod hat er dessen universale Hymne “Redemption Song” in einer berührenden Version mit seinem Saxophon gespielt. Auch an dem heutigen Abend war genau diese Version nicht nur ein Highlight, sondern vielleicht der emotional am meisten unter die Haut gehende Momente.

Tarrus Riley reihte sich professionell ein, ließ aber dem Veteranen auch im weiteren Set viel Raum, was sehr gut ankam. Das zeugt von Größe und Ehrfurcht vor den Elders. Denn Tarrus Riley hat viel zu bieten. Entertainer durch und durch hat er spielend jedes Publikum im Griff – so auch in der Fabrik.

Präsent und sympathisch führte er durch sein Programm mit diversen Hits, wie zB. “Love’s Contagious”, und überzeugte durch und durch. Besonders schön war der Moment, als alle zusammen einen Besuch bei “Rivers Of Babylon”, jenem alten, traditionellen Song, der in Deutschland Ende der 70er-Jahre mit Boney M in die Charts kam, gemacht haben. Mit sattem Sound und Nyabinghi-Anleihen wurde auch dieser Song zu einem bemerkenswerten Tune des Abends.

Text und Fotos: Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.