Mop Mop feat. Wayne Snow, Support: Wanubalé, Knust, Hamburg, 14.2.20

Mop Mop feat. Wayne Snow, Support: Wanubalé

Was für ein Abend! Um die derzeit tristen Wintermonate mit Sonne aufzufüllen und die Wartezeit auf das Burg Herzberg Festival im Sommer etwas zu verkürzen, fand im Kunst eine “Herzberg Party” statt. Als Vorband waren Wanubalé aus Berlin/Potsdam am Start. Die noch recht junge Band hat mit ihrem Club-Jazz durch und durch überzeugt.  Mit exzellenten Bläsern, zwei Schlagzeugern, Bass, Keyboard und Gitarre wurde viel Druck gemacht. Dabei fiel vor allem die enorme Virtuosität aller Bandmitglieder auf. Mit im Gepäck hatten sie ihr Album “Phosphenes” (Agogo Records) aus dem letzten Jahr, das allen Freundinnen und Freunden des Dancefloor-Jazz empfohlen sei. Ein sehr inspirierender Auftritt und ein gelungener Start in einen musikalisch interessanten Abend.

Bei Mop Mop “treffen Voodoo-Jazz auf Dub und Afro-Funk, exotische Rhythmen auf bestechenden Soul und unglaublich lässige Grooves”, heißt es in einer Beschreibung des Klanguniversums der Italiener. Das trifft den Sound der Band um Andrea Benini aka Mop Mop (Schlagzeug) ganz gut, vor allem dann, wenn es um die Alben, wie z.B. “Lunar Love”, geht. Das Set im Knust war allerdings reduzierter. Neben Andrea Benini standen Pasquale Mirra (Vibraphon) und Luca Spinogatti (Electronica, Turntable) auf der Bühne. Im Gegensatz zum Sound der kompletten Besetzung wurde hierdurch der Fokus etwas mehr in Richtung elektronischer Klänge verschoben.

Als Gast kam bei einigen Songs der in Berlin lebende Nigerianer Wayne Snow dazu, der mit seiner Soul-Stimme und den repetitiven Lyrics psychedelische Akzente setzte. Sein Debütalbum “Freedom TV” erscheint im März bei Tartelet Records.

Die Performance der Band war angefüllt mit hypnotischen Beats, exzellentem Vibraphon-Spiel, mehr als interessanten Schlagzeug-Patterns und klanglichen Überraschungen, die es so selten zu hören gibt. Mop Mop erschaffen ein ganz eigenes musikalisches Universum, das ihren guten Ruf weit in die Welt hinaus getragen hat. Von diesen Qualitäten konnte sich das anwesende Publikum an diesem Abend im Knust bestens überzeugen.

Text & Fotos: Karsten Frehe

 

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.