R.Esistence In Dub meets Longfingah “The Longfingah Attack” (Resistence Records)

R.Esistence In Dub meets Longfingah
“The Longfingah Attack” – 12 Inch
(Resistence Records/GuerillJah Productions – 2020)

Für die vorliegende EP hat sich das italienische Dubprojekt R.Esistence In Dub mit Longfingah aus Berlin zusammen getan. “The Longfingah Attack” heißt dann auch, ganz konsequent, das gute Stück. R.Esistence In Dub steht für feinen Dubsound, gerne auch in der Steppers-Variante. Die Besetzung kann vor allem auch live überzeugen. Neben zwei Bläsern, Zen-I an der Trompete sowie den Synths und Pierre Chemist am Saxophon, wird der Bass von Ste’Pit mächtig in Szene gesetzt. Für den Live-Dub-Mix zeichnet ToFFo Selektah verantwortlich. Das Ganze funktioniert na klar auch auf Konserve. Sehr gut nachzuhören ist das u.a. auf der aktuellen Kombination mit Longfingah.

Auf vier Tunes und zwei Dubs präsentieren sich alle gemeinsam in guter Form. “Anybody Out There” eröffnet den Reigen und legt gleich mächtig viel Bass ins Feuer. Soundsystem Selektas dürften hier schnell aufhorchen und den Tune gedanklich schon in das nächste Set einbauen. Ein treibender Bass, gut eingesetzte Effekte und schöne Bläser treiben den Tune neben dem Gesang von Longfingah pumpend nach vorne. Ein Highlight – und das auch noch in einer extralangen Version, die auf knapp über 7 Minuten Dub-Galore abliefert. Durch die Länge wird viel Raum geschaffen, der für Gesang, Dub, Soloparts und viel Atmosphäre genutzt wird. Toll! “Come A Dance”, der folgende Track, kommt wie ein klassischer Longfingah-Tune um die Ecke. Auf einem pumpenden Riddim zeigt der Sänger und MC, dass er in Sachen Rub-A-Dub ganz weit vorne abliefern kann. Der dazugehörige Dub entfaltet, fast komplett ohne Vocals, hypnotische Qualitäten. Dabei wird die Bassdrum deutlich mehr betont, was den Riddim gefühlt noch weiter antreibt.

“Speculator” eröffnet die B-Seite. Im Vergleich zu “Anybody Out There” wird hier das Tempo etwas reduziert. Besungen werden die Immobilien-Spekulanten, die mit ihren “Spielen” vielen Städten mächtig zusetzen. Da der Tune ebenfalls in einer “extended version” präsentiert wird, ergeben sich wiederum Räume für diverse klangliche Ausflüge. Mit “Warning” und dem “Warning Dub” wird die Veröffentlichung geschmeidig hüpfend beendet. Longfingah zeigt auch hier, was gesanglich in ihm steckt, und die Musiker von R.Esistence In Dub liefern den dazugehörigen, fetten Sound ab. Gemixt und gemastert wurden die Tunes übrigens von Paolo Baldini, was qualitativ ebenfalls deutliche Spuren hinterlassen hat.

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.