SOJA “Beauty In The Silence” (ATO Records)

SOJA
“Beauty In The Silence”
(ATO Records – 2021)

Die 1997 gegründete amerikanische Reggaeband SOJA, früher Soldiers Of Jah Army, gehört seit etlichen Jahren zu den ganz großen Bands des Landes. Neben Rebelution, Slighty Stoopid und ein paar anderen halten sie die Reggae-Fahne hoch. Allerdings pflegen sie dabei, wie die eben genannten, eine typische US-Variante, die  mehr auf Fluffigkeit und Massenkompatibilität ausgerichtet ist und im Storytelling kaum bis gar nicht allzu abgehangene Klischees des Genres reproduziert. Betrachtet man allerdings die amerikanische Szene an sich, kann schon von deutlichen, inhaltlichen Schnittmengen sprechen. Man bezieht sich also gerne auf sich und landet bei sehr ähnlichen Botschaften. Es geht um das Leben, die Liebe und diverse andere Themen, die einen so den Tag lang beschäftigen. Und, na klar, auch um die Liebe zu Reggae an sich: hier ausgedrückt mit dem Song “Press Rewind”, bei dem an die eigenen Anfänge und die damaligen Helden besungen werden – stimmig ergänzt mit Gastbeiträgen von Collie Buddz und J Boog. Beim Hören des Tracks kommt mir irgendwie der olle “Sunshine Reggae” von Laid Back in den Sinn. Gar nicht so sehr als musikalischer, sondern eher inhaltlicher Vergleich.

Genau diese lockere Haltung ist auch bei den anderen 12 Tracks des Albums zu hören. Mal überzeugender, wie z.B. bei dem Tune “Something To Believe In” mit Stick Figure als Gast, dann wiederum eine Spur zu seicht (“Things You Can’t Control” oder “Still You”). Als Gäste sind neben den schon genannten u.a. Rebelution, Slighty Stoopid, UB40 und Nanpa Basico von Dirty Heads mit dabei. Allesamt haben sie ein Album gestaltet, das den Erwartungen an den typischen US-Reggae entspricht, unterm Strich aber etwas zu beschaulich um die Ecke kommt.

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.