Booom Hornz “Booom” (Antipod Records)

Booom Hornz
“Booom”
(Antipod Records – 2022)

Schön, dass es immer wieder gute Musik gibt, die nahezu unvermittelt um die Ecke kommt! Die Debüt-EP der Booom Hornz aus Straßburg gehört auf jeden Fall dazu. Zuvor konnte man das Trio, bestehend aus Bandikoot, Mux und Tribuman, u.a. bereits auf Tunes von Dubmatix sowie dessen Vater & Sohn-Projekts J&B Kings und bei Produktionen von Kris Kemist hören. Tribuman ist obendrein auch bei Naâman und als Solokünstler aktiv.

Jetzt also der erste große Wurf. Auf insgesamt sieben Tunes zeigt das Live Dub-Trio sein Können. Fette Bässe, diverse Samples und energisch vorantrabender Dub sind dabei die Basis für feine Bläsersätze und Soli der Instrumentalisten. Hinzu kommen eingeladene Gäste, die am Mikro ebenfalls feine Akzente setzen: Loïc Paulin, Solo Banton und Jah Screechy sind mit dabei. Zudem hat man bei der Produktion Unterstützung von Kris Kemist (Reality Shock) aus London bekommen, der den Kontakt zu Solo Banton und Jah Screechy herstellte und ihre Vocals in seinem Studio aufnahm, ein paar Perkussionselemente und Gitarrenparts beisteuerte und das Mastering übernommen hat. Herausgekommen ist dabei “eine Old- und New-School-Mischung, die in ungezügelter Dub-Alchemie destilliert wird” (Infotext zur EP). Bei dem Track “Golden Haze” kommt sogar noch ein flotter Ska-Beat hinzu.

Gerade der Mix aus Instrumentals und Tunes, bei denen entweder Sprachsamples oder Sänger präsentiert werden, macht den Reiz der vorliegenden EP aus. Dazu kommen die unterschiedlichen Klangfarben, die davon zeugen, dass hier versierte, vielseitige Musiker am Werk sind. Das sehr feine Artwork stammt von Simon GR aka Calliaphonic, der auch als Produzent von schönen Rocksteady-Tunes unterwegs ist..

Karsten Frehe