Dub Spencer & Trance Hill
"Return Of The Supercops"
(Echo Beach/Indigo - 2007)

Masi Stalder & Band reiten wieder durch die weiten Prärien von Echos und Hallschleifen. Auf dem Weg zwischen dem Debütalbum "Nitro" und dem Nachfolger sind Andi Pflugshaupt und Christian Niederer abhanden gekommen und Julian Dillier (Schlagzeug & Dubs), Philipp Greter (Keyboards & Dubs) sowie Markus Meier (Gitarre & Vocals) hinzugekommen. Als Fels in der Brandung verblieb lediglich der Ausnahmebassist Masi am Ruder. Und so verwundert auch nicht, dass sich der Sound etwas verändert hat. Jazzigere Elemente, die vorher oft durch das Saxophonspiel von Andi Pflugshaupt eingebracht wurden, treten in den Hintergrund. Zugleich werden die Kompositionen tighter und direkter. Ähnlich wie Sub Oslo aus Texas und andere Projekte erforschen die Schweizer die Tiefen, Höhen und gelegentlichen Untiefen des Dub und kommen zu ganz eigenen Auslegungen, fern ab von üblichen Klischees. Dabei wird live gespielt und gedubbt, was die Direktheit der Titel unterstreicht. Von den Anleihen an italienische Western ist weniger geblieben, dafür darf es dann aber immer mal wieder ordentlich krachen, was Kompositionen wie etwa " Trance On Hill" deutliche und oft überraschende Ecken verleiht. "Return Of The Supercops" ist ein mehr als gelungener Nachfolger zu "Nitro" und wird auch live auf den Bühnen der Welt wieder mächtig zulangen! Tipp!!!

Karsten Frehe

Gerade habe ich ein Review zur guten polnischen Band Paprika Korps geschrieben und dabei festgestellt, dass die besten Reggaebands längst nicht mehr aus Jamaika oder England kommen, man denke nur an Fat Freddy’s Drop (Neuseeland) oder die wunderbaren Dynamics (Frankreich). Warum also nicht aus der Schweiz wie Dub Spencer & Trance Hill? Wer es mir nicht glaubt, schenkt sein Vertrauen vielleicht lieber dem seit Jahren führenden hiesigen Dub-Label Echo Beach, wo man zurecht große Stücke vom zweiten Album der Eidgenossen hält. Schon der Vorgänger „Nitro“ war ein echter Hammer in Sachen trickreicher und tonnenschwerer Bass-Wissenschaft. Und auch diesmal haben sie diese extrem raumgreifende und voluminöse Produktion zu bieten, tonnenschwer der dominante Bass, darüber transparent geschichtete, mit wohl dosiertem Hall und feinsten Echos verzierte Orgeln, etwas Sax, staubige Twang-Gitarren und Soundeffekte. Und auch diesmal steckt mehr The Orb und Bill Laswell als King Tubby im Sound, obwohl das Thema Western (siehe Cover) ja schon jamaikanische Studio-Dons wie Lee Perry begeistert hat. Hier dominiert aber eher ein schwerer psychedelischer Vibe und immer wieder verliert sich die Musik in leicht weggetretenes Gedaddel, bis der massive Bass wieder für Ordnung sorgt. Muss man richtig laut hören, bis die Hosenbeine flattern und der Magen mitschwingt.

Joe Whirlypop


www.echobeach.de
www.dubspencer.ch

 


Record list | www.irieites.de