Bigga Bush presents
"13 Faces Of Lightning Head"
(Lion Head Recordings - 2008)

In den 70er Jahren schwappte eine Welle von Afrobeat gerade aus Westen Afrikas in die Welt hinaus. Inspiriert vom Funk eines James Brown begannen afrikanische Künstler ein Gebräu aus diesem Einfluss und ihren traditionellen Wurzeln zu kreieren. Etliche Jahre später nimmt Lightning Head, den man noch als einen der kreativen Köpfe hinter Rockers Hi-Fi im Kopf haben könnte, die Essenz und schafft ein modernes Album, durch das sich jedoch der Geist dieser Jahre hindurch zieht. Anders als bei "Studio Don" nehmen Reggae und Dub hier viel weniger Raum ein. Und so beginnt das Album mit einem prächtigen Stück Afrofunk. Eine funkige Gitarre wird von sparsames Perkussion untermalt. Oben drüber knarzen fette Bläsersätze: "The Nigerian Police Groove". Klasse. Und ähnlich mutet auch der Sound des ganzen Albums an. Funk meets Afrika und begegnet dabei gelegentlich modern aufgemachtem Reggae. Reggae allerdings nicht in seiner Rootsvariante, sondern fast schon verfremdet digital. Was soll man auch bei Lightning Head aka Bigga Bush anderes erwarten!? Schubladen hat er noch nie gerne bedient. Als Gäste fallen vor allem Candice Cannabis und Earl Zinger positiv auf. Gerade Candice sollte man sich merken, denn ihr Spoken Word-Beitrag auf "Power Of The Great" hat es in sich: "Never underestimate the power of the great!". Recht hat sie. "13 Faces Of Lightning Head" zeigt, wie der Name schon sagt, ganz unterschiedliche Facetten dieses Künstlers, der unbeirrt seinen eigensinnigen Weg fortsetzt und die Musikwelt immer wieder mit neuen Ideen überrascht.

Karsten Frehe

www.biggabush.co.uk

Record list | www.irieites.de