The Congos
"Lion Treasure"

(M 10/EFA - 2003)

"Heart Of The Congos" ist und bleibt ihr Meisterwerk. Es vereinigt als Substrat die Qualitäten der Congos und die Produktionsgenialität von Perry in seinem Black Ark Studio. Seitdem ist den Congos nicht mehr so richtig viel gelungen - zudem ist auch nicht immer klar, wer denn hier unter dem Namen Congos firmiert. Meistens ist das Cedric Myton. Sein Falsett macht die Aufnahmen der Congos unverwechselbar. Die anderen Mitstreiter waren/sind (?) Watty Burnett, Roy Johnson und Lindberg Lewis in unterschiedlichen Konstellationen. Insgesamt gibt es bisher 8 Alben der Congos und es wird getuschelt, dass es womöglich bald ein neues Studioalbum geben könnte. Da darf man dann insofern gespannt sein, als die Kombination von Cedric Myton & Groundation auf dem Album "Hebron Gate" der Kalifornier zu den besten Rootstiteln der letzten Jahre gehört....
Doch nun zu "Lion Treasure", ein Album das bereits 2001 erschienen ist, nun jedoch in neuem Artwork erneut bei M 10 auf den Markt kommt. Das Album verspricht so etwas wie ein "Best Of" zu sein und löst diesen Anspruch auch ein, versammelt ein derartiges Album doch Titel unterschiedlichster Perioden. Neben klassischen Black Ark-Aufnahmen, die von "Heart Of The Congos" stammen - so z.B. "Children Crying" - finden sich Alternative Takes von "Fisherman" und "Solid Foundation" aus den Sessions mit Perry. Zudem gibt's eine Aufnahme von "Feast Of The Passover", die unter den Händen von Tommy McCook als Produzent etwas schneller und dynamischer daherkommt als Perry's Version. Zudem tritt hier der Gesang von Cedric mehr in den Hintergrund. Diese Aufnahme war, nebst drei anderen auf "Lion Treasure", bislang noch nicht veröffentlicht. Neben den Highlights von "Heart Of The Congos" und den eben angeführten Versionen gibt es eine Menge Mittelmaß zu hören. So erscheint Cedrics Gesang bei "Don't Blame It On I" doch ein wenig zu quäkig und geht einem über die Länge des Liedes auf den Keks. Mit "Sweetest Name" liegt ebenfalls kein Höhepunkt vor. Zwar ist die Musik ganz nett, doch mangelt es den Lyrics an Tiefgang: "Jah Jah Is The Sweetest Name Around". Na denn... Dann jedoch wieder gute bis sehr gute Qualität, wie z.B. bei "Days Chasing Days" und dem hervorragenden "Sinking Ship". Das Spektrum von "Lion Treasure" reicht also von Ausnahmestücken bis hin zu eher mäßigen Aufnahmen. Ein "Best Of" zusammenzustellen ist eh schwer, liegt es doch eigentlich in Form des kompletten "Heart Of The Congos"-Albums vor!

Karsten

Tracklisting:
1. Greetings dub
2. Feast of the passover
3. Fisherman
4. Don't blame it on I
5. Solid foundation
6. Food for the rainy day
7. Sinking ship
8. Sweetest name
9. Days chasing days
10. Open the gates
11. Music maker
12. Education of brainwashing
13. Youthman
14. Stay alive
15. Hail the word of jah
16. Children crying
17. Thief is in the vineyard
18. Music maker dub


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