PANTEÓN ROCOCÓ "Compañeros Musicales"
(Übersee Records/EFA - 2003)

Gerade erst haben sie hierzulande Konzertsäle und Clubs heimgesucht und es ist zu vermuten, dass dort immer noch die Tropfen von den Decken fallen. PANTEÓN ROCOCÓ wissen zu begeistern und scheinen es dem alten Vulkan Popocatépetl gleichmachen zu wollen, der unweit ihrer Heimatstadt Mexico City in die Wolken reicht. Explosiv ist ihre Mischung aus Ska, Punk, Rock und lateinamerikanischen Elementen und sie gehören zu dem Kreis junger Bands aus Übersee, die bereits seit Wochen und Monaten über den Atlantik zu uns gelangen - zu denken ist da z.B. an Karamelo Santo und La Vela Puerca. Die Kraft des vorliegenden Albums zieht zudem mit dem Livealbum ihrer Landsmänner Antidoping gleich ("Antidoping en San Chris", 2002). Apropos "live": angenehm an den Titeln von "Compañeros Musicales" ist der direkte Livesound, der weit weg von Überproduktionen eine Menge Esprit entfaltet. So lebendig hört man es selten auf Studioalben. Insbesondere die Bläsersätze als auch das Schlagzeug profitieren hiervon. PANTEÓN ROCOCÓ nehmen einen mit auf eine Reise durch die Kulturen - allerdings immer vor dem Hintergrund ihrer eigenen Herkunft und der zapatistischen Grundhaltung. Für mich ist es immer wieder nett zu hören, wie unverkrampft lateinamerikanische Bands eine Stilmelange hervorbringen, die in einem Land des Schubladendenkens umso frischer wirkt und hoffentlich neben den bereits vorhandenen noch weitere Musiker ermuntern wird, universeller zu denken. "Compañeros Musicales" wurde in Mexico bereits vergoldet…..mal sehen, ob sie auch in Europa auf entsprechende Resonanz stoßen werden…

Karsten Frehe


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