Gregory Isaacs
"Give It All Up"

(Heartbeat Europe/Rough Trade - 2004)

Den Weg in die Studios scheint der gute alte Mann deutlich öfter zu finden, als den auf die Bühne. Leider! Und hier ist er also wieder mit einem weiteren neuen Album. Als ob "Revenge" (P.O.T. Music) und "Open The Door" (RAS) schon eine Ewigkeit her wären, werden hier 12 weitere, neue Songs dargeboten. Dabei scheint der Produzent Bunny Gemini irgendwo in einer versteckten Schublade ein paar ältere Riddims gefunden zu haben, die etwa 10 Jahre alt sein könnten und digital produziert wurden. Warum also herumliegen lassen!? Wäre jedoch in den meisten Fällen besser gewesen, denn dem Vergleich mit denen auf "Open The Door" halten die Riddims nicht stand. Gregors selbst klingt eigentlich wie immer: näselnd und soft! Und alt ist der Herr geworden. Manchmal klingt es ganz so, als ob die Haftcreme seines Gebisses nicht mehr die Beste ist (ohne zu wissen, ob er überhaupt eins trägt). Das klingt jetzt vielleicht böse, entwickelt aber durchaus seinen ganz eigenen Charme. Lyricalwise geht er wieder sparsam vor, schafft dadurch aber bei einigen Titeln diese fast magisch-hypnotische Stimmung, die viele seiner Arbeiten auszeichnet. Allerdings ist neben dem Titeltrack kein richtiger Hit auszumachen. Das Album plätschert warm und weich in weiten Teilen an einem vorbei und eignet sich hervorragend zum Nebenbeihören beim Arbeiten. Fazit: ganz okay bis nett. Kein Highlight seiner Karriere, aber auch kein Flop!

Karsten Frehe

www.heartbeateurope.com

 

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