Gregory
Isaacs
"Revenge" (P.O.T. Music/Soulfood - 2004)
"Open The Door" (RAS/Sanctuary/Rough Trade - 2004)
Nach dem äußerst
erfolgreichen und guten Album "Here
By Appointment" legt der Mann, den alle gerne "Cool Ruler"
nennen, gleich zwei neue Alben vor. Beachtlich! Beide Veröffentlichungen
kann man getrost zu den Highlights im Schaffen dieses Mannes zählen.
Zur Charakterisierung fällt mir sofort das Wort "geschmeidig"
ein. Das mag für ein Album komisch klingen und womöglich eine
negative Wertung andeuten (in Richtung "zu glatt" oder "eingängig"),
doch soll das nicht gemeint sein. Die Tunes nehmen allesamt auf eine
ganz eigenartige Art und Weise gefangen und bringen zumindest mich zu
einem konstanten Summen und schmeicheln das Wohlbefinden. Wer es ausprobieren
will, der oder die möge sich einfach mal den (passenden!) Titel
"Joy" (auf "Revenge") anhören! Smoothness pur!
Dabei passiert nicht viel: die Riddims sind bei beiden Alben sehr schlicht
gehalten, satt produziert und mit einem warmen Touch angereichert. "Minimalismus"
anzuführen wäre nicht ganz richtig, aber dicht dran. Darüber
näselt der gute alte Gregory seine Botschaften - hauptsächlich
von der Liebe. Und damit es auch alle Menschen verstehen, wiederholt
er sie auch sehr gerne sehr oft. Gerade darin vermute ich die hypnotisierende
Wirkung der Tunes. Ähnliches kann auch bei Burning Spear-Titeln
gefunden werden. Schwärm! Die Titel von "Revenge" entstammen
dem African Museum-Label, das Gregory Isaacs zusammen mit Errol Dunkley
bereits 1973 ins Leben gerufen hatte, um unabhängig zu bleiben.
Bei "Open The Door" zeichnen Mafia & Fluxy für die
Produktion verantwortlich. Tja, was bleibt zu sagen: Zwei Perlen für
jede Sammlung! Eine davon auf einem größeren U.S.-Label,
die andere auf einem kleinen Label aus Berlin.
Karsten Frehe
www.potmusic.com
www.rasrecords.com