Various
"New Zealand in Dub"
(Echo Beach/Indigo - 2005)
Nachdem mit der
ganz hervorragenden Zusammenstellung "South
Africa In Dub" - in Kooperation mit African Dope Records -
der Blich von uns aus gesehen in Richtung Süden gerichtet wurde,
geht es nun noch weiter in dieser eingeschlagenen Richtung nach New
Zealand. Wer da aufgrund der extrem hohen Flugkosten nicht und wahrscheinlich
nie hinkommen wird, kann sich nun ganz bequem mittels des vorliegenden
Samplers Dubklänge in die heimische Hifi-Anlage legen. "New
Zealand In Dub" ist da! Kooperiert wurde dieses Mal mit Loop Recordings
(www.loop.co.nz), der Adresse für
Dub vor Ort. Klaro wurden wieder etlichen Perlen ausgegraben - das war
bei Echo Beach auch nur zu erwarten. Allen voran möchte ich zwei
Titel hervorheben. Zum einen ist es "Midnight Marauders" von
Jo Dukie & Fitchie, denen man hierzulande ja schon hörbar begegnet
ist. Der Tune besticht durch eine dichte Atmosphäre, satte Sounds
(wie eigentlich alles bei Echo Beach) und eine angenehme Tanzbarkeit,
nachdem sich die Komposition gut 2 Minuten lang langsam aufgebaut hat.
Zum anderen ist da Rhombus mit ihrem "Clav Dub" zu nennen.
Hier geht es gleich zur Sache und durch die gekonnte Verbindung von
Hip Hop-Rap und Dubreggae sofort in die Hüften. Für jede Selektion
ein Muss - auch wenn die Verbindung, wie in den Lyrics behautet, nicht
neu ist! Fett kommt auch "Slumber" von Lotus daher: deeper
Dub mit sehr schönen weiblichen Vocals. Nett ist ebenfalls "Polititian"
von Kora - ebenfalls auf einem treibenden Reggaebeat. Hier hätte
man jedoch etwas früher entweder ausfaden oder mit dem Singen aufhören
können, da sich die Lyrics für meinen Geschmack arg zu oft
wiederholen. Lee Tui's "Mash'd MZ" klagt in einer Art Spoken
World-Vortrag all die Umweltübel der Welt an. Das kommt zwar sehr
moralisch daher ("everything you do is political...."), dafür
jedoch auch auf einem eindringlichen, langsam wippenden Beat. Interessant
allemal. Wie eigentlich auch all die anderen Titel. Mein Fazit: "South
Africa In Dub" hat mir persönlich (mit Ausnahme der eben deutlich
hervorgehobenen Tracks) als Gesamtwerk ein klein wenig besser gefallen.
Doch auch "New Zealand In Dub" legt im Dubuniversum allemal
die Meßlatte hoch!!!
Karsten Frehe
Echo
Beach lässt eine neue, beeindruckende Serie vom Stapel. Schon der
Erstling "The Sound of Dub: South Africa in Dub" bot alles
auf, was das Genre zu bieten hat: Fette Grooves, träge und hektische
Beats sowie elektronische Experimente. Die Knöpfchendreher aus
Kiwi-Land halten da locker mit, obwohl das Tracklisting kaum bekannte
Namen enthält. Erneut windet sich flimmerndes Geklimper um grummelndes
Gebrumme, schlingern helle Klänge gen All, während die Bässe
versuchen, zum Erdkern vorzustoßen. Manchmal schaukelt der Sound
aber auch leicht, fast poppig dahin. Erstaunlich, welche Vielfalt ein
vor Jahren todgesagter Musikstil noch immer besitzt. Wer sich die Mühe
macht, genau hinzuhören und sorgfältig auszuwählen, kann
sogar auf einer einzigen Insel ein kleines Dub-Universum erschließen.
Das hat Echo-Beach-Kopf Nicolai Beverungen äußerst unterhaltsam
getan.
Jürgen
"Reggaedoctor" Schickinger
www.echobeach.de