Raphael “Reggae Survival” (Sugar Cane Records)

Raphael
“Reggae Survival”
(Sugar Cane Records – 2016)

Die italienische Reggaeszene bringt ja immer wieder gute Artists hervor. Ganz weit oben auf der Erfolgsleiter steht na klar Alborosie, der weltweit sein Publikum gefunden hat. Da wird man sicher schwer anknüpfen können. Doch auch einige Etagen tiefer tut sich was. Man denke da zum Beispiel an Mellow Mood, die spätestens 2014 mit ihrem Album “Twinz” ihren Platz auf der Reggaeweltkarte eingenommen haben, oder an das Ende 2015 erschienene Album “Heartical Soul” von Lion D.

Raphael ist ein weiterer Sänger, der zu diesem Kreis gehört. Sein aktuelles Album wird sicher seinen Ruf in der Rootsszene weiter verbreiten. “Reggae Survival” bietet angenehm soliden Modern Roots. Insofern verwundert es auch nicht, dass unsere Namensvettern Irie Ites aus Frankreich das Album unterstützt haben, denn genau diese Spielart des Reggae ist ja bekanntlich ihr Schwerpunkt. Das Album wurde in Jamaika, Italien und in den USA von Don Sugar und Raphael produziert, gemixt und aufgenommen. Die Produktionen sind allesamt sehr ordentlich gemacht. Raphael hat eine gute Stimme und bedient mit seinen Lyrics zwar alle gängigen Klischees, die man erwartet, hat aber auf jeden Fall ein Händchen für eingängige Melodien.

Aus dem Reigen von insgesamt 10 Tunes stechen vor allem die Kombinationen mit Triston Palma und Lion D hervor. Das Arbeiten mit Gästen hat den Italiener offenbar inspiriert. “Joka Soundbwoy” mit Triston Palma ist dabei mein persönlicher Favorit. Gut gelungen ist auch “Rise Up” mit ein paar Dubelementen gegen Ende des Songs.

“Reggae Survival” wird Modern Roots-Fans sicher gefallen, vor allem dann, wenn sie schon länger ihr Ohr an der italienischen Szene haben.

Karsten Frehe