Adam Prescott meets Dougie Conscious “The Dub Session” (Backative Records)

Adam Prescott meets Dougie Conscious
“The Dub Session”
(Backative Records – 2021)

Zusammentreffen von Produzenten sind im Reggae- und Dubuniversum ja nicht selten. Alborosie trifft auf King Jammy, Mad Professor auf Gaudi und und und. Für das vorliegende Album hat sich Adam Prescott von der Reggae Roast Crew mit diversen Tunes und Spuren in das Studio von UK-Dub-Legende Dougie Conscious begeben, um sie einem Dubtreatment zu unterziehen. Herausgekommen ist das vorliegende, schlicht mit “The Dub Session” betitelte Album. Adam Prescott selbst beschreibt die Essenz des Longplayers so: “Future bassweight deeply rooted in the Soundsystem traditions”. Das klingt erst einmal stimmig und irgendwie cool, doch was verbirgt sich klanglich dahinter?!?

Die Riddims wurden von Adam Prescott weitestgehend digital gelegt und mit analogen Instrumenten ergänzt. Die dadurch manchmal fehlende Wärme wurde von Dougie Conscious mit viel analogem Equipment wett gemacht. Der Altmeister geht bei seinen Dubmixen traditionell und stringent ans Werk. Gerne werden die Dubs dadurch kompromisslos und klingen härter bzw. militant (so z.B. der “Dub Chant”). Als Stimmen sind Michael Prophet, Danman und Earl 16 mit dabei, wobei von den ursprünglich vorhandenen Liedstrukturen herzlich wenig übrig geblieben ist. Lediglich beim “Vibes Dub”, mit dem einzigartigen Gesang von Earl 16, und dem “Foot Flinger Dub” featuring Danman (im Original: “Gideon Time”) lassen sich die Vorlagen noch erahnen. Beim “Pre-Amp Dub”, dem der Tune “Give Love” mit Michael Prophet zugrunde liegt, ist das noch weniger der Fall.

“The Dub Session” ist unterm Strich ein gelungenes Album, das es zudem auch auf Vinyl zu bekommen gibt. Die Tracks überzeugen fast durchgängig und die wenigen Ausnahmen, wie der etwas langweilig geratene “Run The Dub”, schaden da gar nicht. Ist ja auch Geschmackssache. Meine Favoriten sind die oben genannten Tunes mit Danman, Earl 16 und Michael Prophet sowie “Dub Chant”. Dicker Tipp für alle Dubheads!

Karsten Frehe