Che Sudaka “20 Años” (Cavernicola Records)

Che Sudaka
“20 Años”
(Cavernicola Records – 2022)

Zwei Jahrzehnte vergehen schneller, als man manchmal meinen möchte. Das geht sicher auch den Musikern von Che Sudaka so. Die quirlige Band aus Barcelona mit argentinischen und kolumbianischen Wurzeln legt mit diesem Album ein kraftvolles Werk vor und knüpft nahtlos an frühere Veröffentlichungen, wie etwa “Hoy” oder den Longplayer “10” zum entsprechenden Jubiläum 2012, überzeugend an. Dabei haben sie diverse Gäste mit an Bord, die zur Feier des Anlasses mitfeiern: Das Dubioza Kolektiv (Bosnien), Locomondo (Griechenland), Mal Élevé (Deutschland), Piero (Argentinien), Marta Gómez (Kolumbien), Los Rabanes (Panama), Sergio Rotman (Argentinien), Desorden Público (Venezuela), Barrio Calavera (Peru), Doctor Krápula (Kolumbien) und Las Manos de Filippi (Argentinien) tragen zu der angenehmen Vielfalt von “20 Años” bei. Viele von ihnen sind schon ähnlich lange mit ihren Botschaften für eine gerechtere Welt musikalisch und inhaltlich unterwegs. Interessant ist dabei auch das Vermischen von Sprachen, was dem Ganzen einen internationalen, globalen Touch verleiht.

Auf “20 Años” präsentieren die Musiker von Che Sudaka mitsamt der eingeladenen Künstler die gewohnete stilistische Vielfalt aus Cumbia, lateinamerikanischer Folklore, Ska Merengue, Rumba – immer wieder garniert mit einer guten Prise Punk-Attitüde. Im Vergleich zum Album “Almas Rebeldes” von 2017, bei denen digitale Beats im Hintergrund die Tunes zu oft voran getrieben haben, wirkt das neue Album deutlich analoger bzw. frischer und erinnert an ganz frühe, herausragende Alben, wie etwa “Mirando El Mundo Al Revés” (2007) der Band. Eine schöne Rückbesinnung, die u.a. darin mündet, dass der Titeltrack des damaligen Albums wieder besucht und in einer neuen Version präsentiert wird.

Man darf sich also auf viele weitere Jahre freuen, in denen Che Sudaka kraftvoll und manchmal mit einem Augenzwinkern den Finger in die vielen Wunden der Welt legen – gepaart mit der Aufforderung zu tanzen und friedlichen aber energischen Widerstand zu leisten!

Text: Karsten Frehe, Foto: Dorothee Georg