Dubblestandart & Firehouse Crew
“Present Reggae Classics”
(Echo Beach – 2019)
Die Wiener Formation Dubblestandart um den Bassisten Paul Zasky hat sich in der Vergangenheit schon oft in Sachen Dub hervorgetan und u.a. die viel beachteten Alben “Marijuana Dreams”, “In Dub” und “Dub Realistic” herausgebracht. Einen guten Überblick über ihr Schaffen bietet auch die entsprechende “King Size Dub Special”-Ausgabe von 2015. Marcia Griffiths’ Hit “Holding You Close”, der in der Silly Walks-Version für mächtiges Aufhorchen sorgte, wurde im Original ebenfalls von Dubblestandart produziert, was viel zu wenige realisiert haben. Bei all diesen Produktionen haben sich die Wiener wandelbar gezeigt, auch wenn immer ein roter Faden durchschimmerte. Genug der Rückschau…
Jetzt melden sie sich in Kooperation mit der Firehouse Crew zurück und gehen damit andere Wege, denn die Riddims wurden von dieser jamaikanischen Institution eingespielt und nicht von Dubblestandart. Die Mitte der 80er Jahre von King Tubby als ins Leben gerufene Studioband hat sich schnell einen wohlklingenden Namen in der Reggaewelt gemacht. Produktionen mit Sizzla, Sanchez, Barrington Levi, Shabba Ranks, Buju Banton, Wayne Wonder, Sugar Minnott und zahllosen anderen, haben sie zu einem Garanten für guten Sound gemacht. Uns so legen sie auch für die vorliegende Veröffentlichung sehr saubere Riddims auf’s Parkett, die elegant vorantraben.
Konzeptuell beamt sich das Album zurück in die 70er und 80er Jahre und besucht Klassiker von den Twinkle Brothers, Steel Pulse, Burning Spear, Dennis Brown, Matumbi und Culture – nebst anderen. Ein rückwärts in die Zukunft gewandter Blick also, der allerdings nicht durchgängig zu überzeugen vermag. Vorweg: die Dubversionen sind erwartungsgemäß gut (auf dem Vinyl-Release gibt es noch exklusive Mixe dazu). Bei den Coverversionen im “Original” hapert es manchmal. Während die Versionen von “I’m No Robot” (Twinkle Brothers), “Fly Me To The Moon” (Burning Spear) und vor allem “Hypocrite” (Matumbi) für meine Ohren etwas stimmiger daher kommen, auch wenn Paul Zasky – der hier nicht am Bass, sondern am Mikro zu hören ist – nicht der beste Sänger ist, scheitert der Ansatz an übermächtigen Klassikern, wie “Jah Jah See Dem A Come” (Culture), von denen man generell die Finger lassen sollte, damit es nicht schräg oder gar peinlich wird.
Insgesamt stehe ich dem vorliegenden Album also ambivalent gegenüber. Während die Dubs gut und solide gemacht sind, kann man bei den Coverversionen durchaus auch anderer Meinung sein. Wobei es an den Riddims von der Firehouse Crew und der insgesamt klanglich guten Qualität der Musik nichts zu mäkeln gibt.
Karsten Frehe
Greetings
Nee Leute, der Gesang von Paul Zasky geht für mich leider überhaupt nicht, dagegen singt Hornsman Coyote wie eine Lerche 😉 und dessen Gesang ist schon nicht meins. Wenn ich die schöne Auswahl an Klassikern hören möchte, dann doch viel lieber im Original. „Babylon The Bandit“ oder „Fly Me To The Moon“ -für meine Ohren auch nicht stimmig-, um Himmels Willen, was hat denn den “Paule” da geritten? Sorry, aber wenn ich nicht besonders gut singen kann, dann wage ich mich doch nicht an solche „Meisterwerke“. In meinen Augen sind die Songs völlig blutleer, dass sich sofort das Gefühl einstellt, die Originale seien ohne den gebührenden Respekt verunstaltet worden! Dafür muss in nicht auf Jamaika fliegen, um so ein Werk abzuliefern.
Das einzig Gute an dem Album sind die Dubs, die Dubblestandart aber auch schon besser hingebracht hat. Die sind aber schon noch ok und deshalb hätte es Dubblestandart auch bitte dabei belassen sollen. Schade, da wäre mehr möglich gewesen aber bitte ohne “Gesang”!
Hier noch die Meinung von René Wynands zu dem Album: https://dubblog.de/?p=2544
Er sieht das recht ähnlich, schreibt aber von überzeugenderen Dubs auf der Vinyl-Ausgabe. Die kenne ich leider nicht….