Pyrotechnist “Fire Crackers” (Badasonic Records)

Pyrotechnist
“Fire Crackers”
(Badasonic Records – 2020)

Nach der Trennung der Moon Invaders im Jahr 2014 begegneten sich Nico, der ehemalige Schlagzeuger, und Pierre, der bei der Band an der Gitarre zu hören war, auf einem Gig der Slackers in Belgien. Sie entschlossen sich dazu, wieder gemeinsam Musik zu machen und trafen sich etwas später im Pum Pum Hotel Studio, um mit einem neuen Projekt zu beginnen. Die Chemie hat offenbar gestimmt, denn nach wenigen Minuten ging die Arbeit am ersten Album “Dub Rocketry” von Pyrotechnist los, das 2016 bei Jump Up Records erschien. Einen Großteil der Musik haben Nico und Pierre gemeinsam eingespielt, später kamen noch David Loos und Rolf Langsjoen als Bläser hinzu, die ebenfalls bei den Moon Invaders gespielt hatten.

Dass ihnen die Sessions und das anschließende Dub-Mixing Spaß gemacht hat, sieht man auch daran, dass mit “Fire Crackers” nun die zweite Veröffentlichung vorliegt. Da Nico inzwischen mit Badasonic Records ein eigenes Label am Start hat, war es nur schlüssig, das neue Album auch von dort aus in die Welt hinaus zu schicken. Nebenbei trommelt der gute Mann auch bei den Badasonics sowie den Reggae Workers of the World – neben Vic Ruggiero (The Slackers) und Jesse Wagner (The Aggrolites). Ihr viel beachtetes, zweites Album “RWW2” erschien 2018. Doch nun zurück zu Pyrotechist.

Während der Schwerpunkt der Moon Invaders deutlich auf Ska und Rocksteady lag, gut nachzuhören zum Beispiel auf ihrem zweiten Album “Breakin’ Free” von 2005, wird nun der Fokus klarer auf (Dub)Reggae gelegt. Instrumental gehaltene Kompositionen scheinen ja seit einigen Jahren wieder in Mode zu kommen, denkt man hierzulande beispielsweise an den Output der Senior Allstars (u.a. auf dem Album “Related”) oder die beiden Alben “Planets Of Dub” oder “Planets Of Dub Vol. 2”, die unter der Regie von Aldubb entstanden sind. Allesamt feine Beispiele dafür, dass gute Musik auch ohne Gesang auskommen kann. “Fire Creckers” geht in die gleiche Richtung. Entspannte, analoge Grooves treffen auf einen geschmeidigen Dubmix. Ideal für einen Tag am See oder einen faulen Sonntag in den eigenen vier Wänden. Anspiel-Tipps sind aus meiner Sicht auf alle Fälle der coole Tune “Captain Kidd”, “Blazing Commando” mit leichtem Ska-Touch und die elegant dahinfließende Komposition von “Hawk”.

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.