Puppa Dready & Deewaï
“Supa Dupa Vol. 2”
(Puppa Dready & Deewaï – 2021)
Während sich zur Zeit aufgrund von eingeschränkten Absatzmärkten diverse Label, Künstler und Produzenten mit Veröffentlichungen zurückhalten, gehen Puppa Dready & Deewaï offensichtlich den entgegengesetzten Weg. Das “Supa Dupa”-Projekt hat erst kürzlich das erste Kapitel mit acht Tunes und vier Remixen rausgehauen. Jetzt folgt Volume 2 und etwas später, Ende April, der dritte Wurf als kostenloser Download. Das ist mal eine amtliche Ansage.
Auf “Supa Dupa Vol. 2” knüpfen die beiden Musiker mit eingeladenen Gästen an die Vielfalt, Kraft und Lebensfreude des ersten Albums an. Spielerisch vermengen sie dabei Hip Hop, Trap, Reggae und Dancehall zu einem eklektischen Mix, der mit viel Wucht voran trabt und Spaß macht. Als MC zeigt sich Deewaï auch hier äußerst versiert und stimmgewaltig. Gleichzeitig belegt er wieder einmal, dass sich Französisch verdammt gut für superschnelle Raggamuffin/Rub-A-Dub-Parts eignet. Mit einer ungeheuren Geschwindigkeit haut er die Worte raus. Das erinnert an den guten alten Daddy Freddy, der in Sachen Tempo lange Zeit weltweit an der Spitze stand.
Während auf dem Vorgängeralbum gelegentlich auf edle Reggae- und Rocksteady-Riddims zurück gegriffen wurde, so z.B. bei dem hervorragenden Tune “Nice To Be Important”, wird beim zweiten Kapitel noch mehr digitaler Druck gemacht. Ausflüge in Richtung Jungle, etwa bei “Deejay Daddy”, legen zudem immer wieder einem weiteren Holzscheit ins Feuer. Die Energie, die von den allermeisten Tunes ausgeht, ist wirklich ansteckend.
Als Produzent ist erneut King Toppa von der Irie Ites-Crew am Start. Er zeichnet für die digitalen Dancehall-Riddims von “Interconnectés”, “Have A Good Time” und “Autolude” verantwortlich. “Interconnectés” ist für meine Ohren der stärkste Tune des Album mit mächtig viel “Wumms”, um mal unseren derzeitigen Finanzminister zu zitieren. Direkt danach folgen “Sound System” und “Autolude”. Bin mir aber ganz sicher, dass andere Hörgewohnheiten auch woanders freudig fündig werden.
Karsten Frehe
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