RE-201 & Deadbeat “Palmer In Dub (Deadbeat’s Drug Chug Dubs)” (Echo Beach)

RE-201 & Deadbeat
“Palmer In Dub (Deadbeat’s Drug Chug Dubs)”
(Echo Beach – 2022)

Robert Palmer ist vielen Menschen, die in den 80er Jahren schon unterwegs waren, sicher noch im Ohr. “Addicted To Love” (1985) war einer seiner großen Hits, bei denen er im dazugehörigen Video, ganz Dandy, mit Schlips und weißem Hemd vor fünf apathisch guckenden Damen agierte, die so taten, als ob sie die Instrumente in ihren Händen auch spielen würden. Taten sie nicht. Wichtig waren vor allem Aussehen, Hüftschwung und Schminke. Ein Ohrwurm, der sich lange in den Charts hielt. Weitere Hits waren u.a. “I Didn’t Mean To Turn You On” und “Simply Irresistible”. Bei beiden Videos tauchen die Damen wieder auf – Einfallsreichtum ist und war anders.

Warum nun also “Palmer In Dub”? Keine Ahnung. Wenn es um Vorlagen für Cover-Dubprojekte geht, wäre er sicher nicht meine persönliche Wahl. Aber egal…. Der Name des neuen Projekts bei Echo Beach bezieht sich auf das Roland RE-201 Space Echo, das seit den 70ern gerne verwendet wurde. Hinter dem Projekt verbergen sich Achim Färber (Automat, Ben Lucas Boysen), der Klangkünstler Max Loderbauer (Ambiq, Moritz von Oswald Trio), der Bassist Zeitblom (Automat, Pole), Ingo Krauss (Recording Engineer, Mixer der Candy Bomber Versionen etc.) und der der in Berlin lebende kanadische Dubhead Deadbeat (Scott Monteith). Zudem hat Doug Wimbish (Living Colour, Tackhead, Mick Jagger) sein Können dazu getan. Illustre Namen also, die da ans Werk gegangen sind.

Die vorliegenden 14 Dubs nehmen das Tempo der Robert Palmer-Vorlagen deutlich heraus. Deadbeat ist bekannt für Reduktion und Slow Motion. Und immer dann, wenn viel Raum entsteht und die Originale wenig bis gar nicht hervorscheinen, wird es interessant (so z.B. beim Dub-Opener von “I Didn’t Mean To Turn You On”, bei dem die Jungs von Rhythm & Sound als Verwandte herbeizitiert werden könnten). Wenn zu viel von Palmers Hits bzw. Lyrics verarbeitet werden, wird es für meinen Geschmack etwas kritisch. War halt nie ein Fan des Sängers, aber das schrieb ich ja bereits. Remixe von Dr. Markuse (Senior Allstars) und Felix Wolter aka Dubvisionist gibt es oben drauf.

Karsten Frehe