Dubmatix “ReWired” (Echo Beach)

Dubmatix
“ReWired”
(Echo Beach – 2023)

„The ReWired title concept is about not only rewiring my studio for each album – using different gear, re-organizing and always having to rewire everything as you end up with cables that connect to nothing hanging everywhere. It’s also about rewiring the music – changing things, adding new elements and creating new sounds“. Dubmatix

Dubmatix hat sich Zeit gelassen, um an seinem neuen Album zu basteln. Sly & Robbie meet Dubmatix „Overdubbed“ erschien 2018 und wurde mit dem Juno Award für „Reggae Recording Of The Year 2019“ belohnt. Damit erhielt der kanadische Produzent und Multiinstrumentalist aus Toronto ein weiteres Mal und mehr als verdient diese begehrte Auszeichnung.

Nun also „ReWired“, das erste Studioalbum seit Jahren. Und, um es vorweg zu nehmen, das Warten hat sich gelohnt. Dubmatix hat die Zeit genutzt, um an den versammelten Tracks ausgiebig zu feilen und gleichzeitig neue Wege auszuloten. Dabei klingen die ersten drei Tunes „Ask Me“ feat. Lone Ranger, Rub A Dub mit dem spanischen Sänger und MC Sr. Wilson und „High Life feat. Kazam Davis & Exile Di Brave wie man es von dem Kanadier gewohnt ist. Danach öffnet sich die Stilvielfalt deutlich mehr als es auf vorangegangenen Alben der Fall war. „Champion“ mit dem großartigen Gesang von Joe Publik klingt wie ein Hip Hopp-Reggae-Hybrid mit leichten Grime-Einschlag, bei dem Tune „Crazy Days“, auf dem die Hempolics einen sehr feinen Gastauftritt hinlegen, bezieht er locker hüpfenden Funk mit ein und mit „Reign Over Me“ bei dem Duane Stephenson seinen saftweichen Gesang beisteuert geht das Ganze in Richtung Pop. Neben neuen Titeln sind zwei bereits auf 7 Inch erschienene Singles mit an Bord. Zum einen der schon genannte, mystisch vorantrabende Steppers „High Life“ auf dem Kazam Davis & Exile Di Brave zu hören sind (Irie Ites Music) und zum anderen die sehr feine, melancholische Coverversion von New Orders „Blue Monday“ (Cyclone Records) bei der sich Dubmatix mit Barry Ashworth von den Dub Pistols zusammengetan hat. Klasse! Zudem sind noch Lasai, Jman und Rootwords als Gäste am Mikrophon vetreten. Hinzu kommen diverse Musiker an den Instrumenten, wie etwa die Booom Hornz aus Frankreich, bestehend aus Romain Pivard und Cedric Munsch aka Tribuman.

Kurzum, „ReWired“ bietet ein schillerndes, meisterhaftes Kaleidoskop an Sounds, das Spaß macht und dem Kanadier sicher grosse Chancen einräumt, wieder einmal einen Juno Award zu bekommen.

Karsten Frehe