Mike Love, Prinzenbar, Hamburg, 24.7.23

Mike Love in Hamburg

“Take back the knowledge, take back the power humanity, don’t let this be our final hour”, mit diesen Zeilen aus dem Song “Permanent Holiday” und dem dazugehörigen Live-Acoustic-Video ging der Amerikaner aus O’ahu, Hawaii, auf YouTube viral. Ein Appell an uns alle, endlich aktiv zu werden. Ein Thema, das sich durch viele Songs des Abends in der Prinzenbar zog. Das Video wurde millionenfach angehört und geliked. Oberflächliches Interesse? Sicher, bei manchen schon, aber der quirlige Sänger und Musiker hat sehr viel mehr zubieten, als Likes. Mike Love ist musikalisch extrem versiert und weiß ganz genau, was er mit seinen Songs akustisch oder mithilfe von diversen Effekten und Loops erreichen kann. Hinzu kommt sein eindringlicher Gesang, der immer auf den Punkt ist und seine unglaublich sympathische Erscheinung gepaart mit Botschaften, die wirklich bedeutend sind.

Der Abend war ein wahrer Hörgenuss. Mike Love war bestens gelaunt, überzeugte mit ruhigeren Passagen, bei denen er “nur” mit der Gitarre und seinem Gesang zu hören war, aber vor allem auch mit den Liedern, bei denen er sein Können mit der Loop-Station und diversen anderen Effekten präsentierte. Hinzu kamen auch von ihm gekonnt eingesetzte Dubelemente dazu, vor allem bei dem Tune “Barber Shop”, der ein absolutes Highlight des Abends war. Eine “One-Man-Band” in Perfektion.

Ein schöner Abend, der von den BoomcoustiX aus Münster in einer akustischen Schmalbesetzung sympathisch eingeleitet wurde und mit dem Auftritt von Mike Love seinen Höhepunkt fand. Letzterer beendete sein Set erwartungsgemäß mit “Permanent Holiday”. Ein wenig ärgerlich waren allerdings die Rahmenbedingungen in der Prinzenbar. Bevor man in den Laden kam, fing es mit überzogenen Einlasskontrollen an, die persönliche Privatsphären nicht respektierten und unnütz auf dicke Hose machten. In Sachen Getränken traf man auf ein völlig unprofessionelles Bar-Team, das den Zapfhahn nicht ansatzweise im Griff hatte und komplett überfordert wirkte. Gut, dass Mike Love diese Nebenschauplätze mit seiner Performance charmant überspielte.

Text und Fotos: Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.